Politik

Glaxo kann nicht liefern Niedersachsen kann nicht impfen

Am Montag soll Start für die bundesweite Schweinegrippe-Impfung sein, nur in Niedersachsen kann es noch nicht losgehen, weil der Hersteller offenbar Schwierigkeiten hat, zu liefern.

Noch ist der Impfstoff nicht überall angekommen

Noch ist der Impfstoff nicht überall angekommen

(Foto: dpa)

Der Start der Schweinegrippe-Impfung verzögert sich zumindest in Niedersachsen. Anscheinend gebe es Schwierigkeiten bei der Herstellung des Impfstoffes Pandemrix vom Pharmakonzern GlaxoSmithKline, sagte eine Sprecherin von Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann in Hannover. Die ersten Ärzte können demnach erst am Freitag kommender Woche mit der Impfung beginnen. Ursprünglich sollte die Schweinegrippe-Impfung bereits am kommenden Montag starten.

"Die erste Lieferung, die wir diese Woche in Dresden abholen können, ist nicht groß genug, um sämtliche Apotheken zu beliefern", sagte die Sprecherin nun jedoch. "Es gab in den ursprünglichen Vereinbarungen die Aussicht auf andere Mengen." Da die Impfung flächendeckend gleichzeitig in Niedersachsen starten solle, habe man im Ministerium entschieden, mit der Belieferung der rund 400 ausgewählten Apotheken zu warten, bis genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Dies sei erst bei einer zweiten Lieferung der Fall, die "wahrscheinlich kommenden Mittwoch oder Donnerstag" erfolgt. In zahlreichen anderen Bundesländern sollten die Impfungen jedoch wie geplant am kommenden Montag starten. Lediglich das Saarland wollte erst am kommenden Mittwoch mit der Impfung beginnen.

Ausbruch in Kanada

In Kanada ist unterdessen auf einer Truthahn-Farm Schweinegrippe ausgebrochen. Etwa die Hälfte der insgesamt 7000 Vögel des Hofes in der Provinz Ontario wurde unter Quarantäne gestellt, wie die Zeitung "The Toronto Star" berichtete. Nach Angaben von Gesundheitsamts-Chefin Arlene King ist die Gefahr für Menschen "minimal". Weder Eier noch Fleisch der betroffenen Tiere seien in den Nahrungskreislauf gelangt. Die Truthähne hätten sich vermutlich durch Kontakt mit Menschen infiziert, sagte Chef-Veterinärin Deborrah Stark. Die Infektion fiel auf, als die Eierproduktion zurückging.

Die Übertragung der Schweinegrippe zwischen Menschen und Tieren gilt als Risiko, weil das Virus dabei zu einem gefährlicheren Subtyp mutieren könnte. Dafür gebe es in Ontario keine Anzeichen, sagte King. Im August war auch schon in Chile das neue H1N1-Virus auf einer Geflügelfarm entdeckt worden. Zuvor war die Schweinegrippe außer beim Menschen nur in seltenen Fällen bei Schweinen aufgetreten.

Geimpft zur Hadsch

Ägypten hat Teilnehmern der diesjährigen Pilgerfahrt nach Mekka empfohlen, sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Impfungen gegen das Virus A (H1N1) stehen ab Freitag zur Verfügung, wie Gesundheitsminister Hatem el Gabali der Zeitung "El Masri El Jom" sagte. Etwa drei Millionen Gläubige werden zur sogenannten Hadsch Ende November in Mekka erwartet. Angesichts der hohen Ansteckungsgefahr bei dem Ereignis hat Saudi-Arabien alle Pilger aufgerufen, sich vorsorglich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Aus Ägypten reisen jährlich Zehntausende zur Hadsch nach Mekka.

In Ägypten sind bislang drei Menschen an der Schweinegrippe gestorben. Das Land sorgte vor einigen Monaten für Aufsehen, als es im Kampf gegen die Influenza 250.000 Schweine notschlachten ließ, die vor allem von der christlichen Minderheit im Land gezüchtet werden.

Quelle: ntv.de, sba/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen