Politik

"Lasst uns Kim Jong Un töten" Nordkorea bedroht "Verräter"

Vor wenigen Tagen überrascht Nordkorea mit der Ankündigung, das Atomprogramm werde ausgesetzt. Während die Welt auf eine Entspannung hofft, poltert das kommunistische Regime gegen den südlichen Nachbarn. Dort hatten Soldaten auf Fotos geschrieben: "Lasst uns Kim Jong Un töten".

Ungeachtet einer Annäherung an die USA im Streit um sein Atomprogramm setzt Nordkorea weiter auf scharfe Töne gegen das Nachbarland Südkorea. Das oberste Truppenkommando des kommunistischen Staates beschuldigte südkoreanische Soldaten, Nordkoreas Führung durch sichtbar ausgestellte Parolen in Kasernen beleidigt zu haben. Das Kommando werde "ohne Unterschied einen heiligen Krieg der eigenen Art führen, um die Gruppe der Verräter auszulöschen", hieß es in einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Medien. Mit "Verrätergruppe" bezeichnet Nordkorea üblicherweise die südkoreanische Regierung.

"Wer die Würde der höchsten Führer der Volksrepublik Korea verletzt, und sei es auch nur ein kleines bisschen, wird weder auf der Erde noch im Himmel entkommen", hieß es weiter. Die Drohung sei es nicht wert, beantwortet zu werden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul. Südkorea habe gegen keine der Beleidigungen durch Nordkorea protestiert.

Südkoreanische Medien hatten berichtet, dass Soldaten in einer Militäreinheit in der westlichen Küstenstadt Inchon zwei Fotos des früheren nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il sowie seines Sohnes und Nachfolgers Kim Jong Un an eine Gebäudewand gehängt hätten. Auf die Fotos hätten sie geschrieben: "Lasst uns Kim Jong Un töten."

Am vergangenen Wochenende hatte Nordkorea ebenfalls mit einem "heiligen Krieg" gedroht. Grund für die scharfen Töne war der Beginn zweier jährlicher Manöver der US-Streitkräfte mit Südkorea.

Hoffnung auf Entspannung

Die jüngsten Zugeständnisse Nordkoreas im Atomstreit hatten erneut Hoffnung auf die Wiederaufnahme von Mehrparteiengesprächen über ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms sowie eine Entspannung in der Region aufkommen lassen. Nordkorea hatte wenige Tage nach bilateralen Verhandlungen mit den USA am Mittwoch erklärt, seine Urananreicherung sowie Atomtests aussetzen zu wollen. Im Gegenzug erhält das Land Nahrungsmittelhilfe aus den USA. Dort äußerten sich jedoch vor allem die Republikaner skeptisch über die Absichten des kommunistischen Landes.

Die Vereinbarungen waren auch Thema bei einem Treffen des südkoreanischen Außenministers Kim Sung Hwan mit seinem chinesischen Amtskollegen Yang Jiechi in Seoul. Beide hätten sich auf eine enge Zusammenarbeit verständigt, damit Nordkorea konkrete Maßnahmen zur Erfüllung seiner Zusagen ergreife, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen Regierungsbeamten.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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