Politik

Grenzkonflikt mit dem Süden Nordkorea droht mit Angriff

Der Nichtangriffspakt ist passé, die Armee in Kampfbereitschaft: Das kommunistische Nordkorea droht dem südlichen Nachbarn jetzt offen mit Krieg. Der Klassenfeind antwortet mit einem Seemanöver, um militärische Stärke zu demonstrieren. Die EU ruft die beiden Länder zur Mäßigung auf.

Südkoreanische Korvette beim Seemanöver.

Südkoreanische Korvette beim Seemanöver.

(Foto: dpa)

Die Krise zwischen den beiden koreanischen Nachbarstaaten verschärft sich weiter. Nordkoreas Generalstabschef hat Südkorea mit einem sofortigen Angriff gedroht, falls Südkorea die Grenze im Gelben Meer verletze, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Sollten neue Sanktionen verhängt werden, droht Nordkorea mit "harten Maßnahmen, bis zum Krieg".

Zuvor hatte die nordkoreanische Armee ein Sicherheitsabkommen mit Südkorea zur Verhinderung bewaffneter Zusammenstöße zwischen beiden Ländern aufgekündigt. Nach Angaben nordkoreanischer Dissidenten hat Machthaber Kim Jong Il die Truppen bereits in Kampfbereitschaft versetzt.

Handelsstopp und psychologische Kriegsführung

Wegen der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verlegten die USA Kampfjets nach Japan.

Wegen der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verlegten die USA Kampfjets nach Japan.

(Foto: dpa)

Internationale Ermittler waren in der vergangenen Woche zu dem Schluss gekommen, dass beim Untergang des Kriegsschiffes "Cheonan" am 26. März im Gelben Meer alles auf einen nordkoreanischen Torpedoangriff hinweise. Bei dem Unglück waren 46 Menschen ums Leben gekommen. Das kommunistische Regime in Pjöngjang  bestreitet, die Korvette versenkt zu haben und will alle Beziehungen zu Südkorea abbrechen.

Südkorea beschloss daraufhin Strafmaßnahmen gegen Nordkorea, darunter einen Handelsstopp und die Wiederaufnahme der "psycholgogischen Kriegsführung" in Form von Propagandasendungen. Die USA unterstützen Seouls Absicht, auch den Weltsicherheitsrat einzuschalten.

Südkorea demonstriert Stärke

Die südkoreanische Marine hat mit einer Machtdemonstration auf die Drohungen des Nordens reagiert und ein Seemanöver abgehalten. Die Übungen zur U-Boot-Abwehr fanden allerdings weitab von der innerkoreanischen Seegrenze vor der Westküste statt, wo das südkoreanische Kriegsschiff "Cheonan" vor zwei Monaten gesunken war. An dem eintägigen Seemanöver vor der rund 150 Kilometer südwestlich von Seoul gelegenen Küstenstadt Taenan beteiligten sich zehn Kriegsschiffe, darunter ein 3000-Tonnen-Zerstörer.

Unterdessen haben die Europäische Union und die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN haben alle Parteien im Korea-Konflikt zur Zurückhaltung aufgerufen. Die Außenminister beider Zusammenschlüsse forderten, alle Seiten sollten verstärkte Anstrengungen unternehmen, um auf der koreanischen Halbinsel eine dauerhafte Friedenslösung zu finden. In einem gemeinsamen Kommuniqué äußerten sie sich "tief besorgt" über die Spannungen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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