Islamisten sollen auf dem Weg sein Norwegen löst Terroralarm aus
25.07.2014, 12:05 Uhr
Verstärkte Kontrollen auch am Flughafen von Oslo.
(Foto: REUTERS)
Eine Terrordrohung beunruhigt Norwegen. Islamistische Kämpfer sollen einen Angriff planen, und zwar bald. Die Regierung sieht eine ernste Gefahr. Sie warnt erstmals seit 1973 wieder öffentlich und hofft, dadurch die Terroristen abschrecken zu können.
Islamistische Terroristen sollen nach Angaben des norwegischen Geheimdienstes auf dem Weg nach Norwegen sein, um dort einen Anschlag zu verüben. "Wir haben Informationen bekommen, dass eine Gruppe Personen mit dem Ziel aus Syrien ausgereist ist, einen Terrorangriff im Westen durchzuführen, und Norwegen wurde konkret genannt", sagte Jon Fitje Hoffmann, Analysechef des Sicherheitsdienstes PST im Fernsehen. "Wir arbeiten daran, die Information aufzuklären und zu verifizieren."
Das Innenministerium hatte am Donnerstag vor einer möglichen Terroraktion von Islamisten in Norwegen in den nächsten Tagen gewarnt. Seitdem sind Polizei und Bevölkerung in höchster Alarmbereitschaft.
Seit Tagen ist die Polizei in höchster Alarmbereitschaft und zeigt größere Präsenz in Zügen, an Grenzen und Flughäfen. Dafür wurden Beamte sogar aus dem Urlaub zurückgeholt. "Wir wissen nicht, wo ein möglicher Angriff passieren könnte", berichtete die Polizei. Die skandinavische Airline SAS kündigte nach Bekanntwerden der Drohung an, besondere Sicherheitsmaßnahmen einzurichten. Alle Häfen seien aufgefordert, der Polizei Ankunftslisten zu schicken. Das Osloer Rathaus wurde für Touristen geschlossen.
Die Entscheidung, die Bevölkerung einzuweihen, sei gefallen, um die Terroristen abzuschrecken, berichtete das Innenministerium. Ministerpräsidenten Erna Solberg brach wegen der Terrorwarnung wenige Tage nach dem dritten Jahrestag der Breivik-Attentate in Oslo und auf der Insel Utøya ihren Urlaub ab. Nach der Terrortat des Massenmörders Anders Behring Breivik waren die Sicherheitsbehörden stark kritisiert worden. Zuletzt hatte die norwegische Polizei 1973 vor einem Terrorakt gewarnt - damals vor einer palästinensischen Gruppe.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa