Politik

Frieden für die Ukraine erreichbar Poroschenko stellt "einfaches Konzept" vor

Tony Abbott links in großer Vertrautheit mit Petro Poroschenko bei einem ökumenischen Gottesdienst in Melbourne.

Tony Abbott links in großer Vertrautheit mit Petro Poroschenko bei einem ökumenischen Gottesdienst in Melbourne.

(Foto: AP)

Der ukrainische Präsident Poroschenko besucht Australien und spricht mit Regierungschef Abbott über den Absturz von Flug MH17. Scheinbar beiläufig zieht er ein Friedenskonzept für die Ostukraine aus der Tasche - mit einem Appell an Moskau.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat nach eigenen Angaben ein sehr einfaches Konzept erstellt, mit dem die Ukraine-Krise gelöst werden könnte: Er forderte die russische Führung auf, ihre Truppen aus der Ukraine abzuziehen und "die Grenze zu schließen". Bei einem Besuch im australischen Melbourne sagte Poroschenko an die Adresse Moskaus, es sei "sehr einfach", zu "Frieden und Stabilität in der Ukraine" zurückzukehren. "Bitte zieht eure Truppen von meinem Gebiet ab", sagte er an der Seite des australischen Premierministers Tony Abbott.

"Bitte stellt das Feuer ein", fuhr Poroschenko fort. "Bitte schließt die Grenze." Er könne versprechen, dass dann innerhalb weniger Wochen wieder Frieden herrsche. Russland müsse sich an den Anfang September im weißrussischen Minsk vereinbarten Friedensplan halten. Der ukrainische Staatschef versicherte, sein Land stehe ebenfalls für "Freiheit, Demokratie und Frieden".

Waffenruhe hält nicht

Die vom Westen unterstützte Regierung in Kiew sowie der Westen selbst werfen Russland vor, die Aufständischen in der Ostukraine militärisch zu unterstützen. Moskau bestreitet das. Am Dienstag war im Osten der Ukraine eine Waffenruhe in Kraft getreten. Die Waffenruhe hatte nur in den ersten Stunden gehalten. Seit Mittwoch sei mehr als 20 Mal auf Regierungseinheiten gefeuert worden, berichtete die Regierung in Kiew. Dabei seien mindestens drei Soldaten ums Leben gekommen.

Einwohner und Kämpfer am besonders umkämpften Flughafen der östlichen Rebellenhochburg Donezk hatten am Mittwoch indes berichtet, erstmals seit Monaten hätten die Waffen geschwiegen. Auch in der Vergangenheit waren vereinbarte Feuerpausen in der Region immer wieder gebrochen worden.

Derweil blieb unklar, wann die geplanten Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien in der Ostukraine beginnen würden. Der prorussische Rebellenführer Andrej Purgin sagte, beide Seiten diskutierten noch über Datum und Ort. Freitag sei aber ein günstiger Termin.

Australien unterstützt Ukraine

Australiens Premierminister Abbott sagte der Ukraine und Präsident Poroschenko die Unterstützung seines Landes zu. Australien solidarisiere sich mit einer "freien Ukraine" und werde "alles tun", um das Land zu unterstützen, sagte er.

Die Beziehungen zwischen Canberra und Moskau sind wegen des Absturzes der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine angespannt - an Bord waren auch dutzende Australier. Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass die Maschine von prorussischen Separatisten mit einer russischen Rakete abgeschossen wurde. Moskau sieht die Verantwortung hingegen bei Kiew.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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