Politik

Monarchiegegner sprechen von Machtmissbrauch Prinz Charles mischt sich in Politik ein

Der Thronfolger ist sich keiner Schuld bewusst. Er ist davon überzeugt, die Politik zu bereichern.

Der Thronfolger ist sich keiner Schuld bewusst. Er ist davon überzeugt, die Politik zu bereichern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bereits zum wiederholten Mal steht der britische Thronfolger in der Kritik. Dem 64-Jährigen wird vorgeworfen, seinen Einfluss auf die Regierung zu seinen Vorteilen zu nutzen. Während ihm seine Gegner Machtmissbrauch vorwerfen, bleibt der Palast gelassen.

Der britische Thronfolger Prinz Charles steht erneut wegen einer angeblich zu starken Einmischung in die Politik in der Kritik. Der 64-Jährige habe sich seit der letzten Wahl im Frühjahr 2010 mit 36 Ministern und Parlamentsmitgliedern privat getroffen, berichtete unter anderem die Nachrichtenagentur PA. Mit Premierminister David Cameron soll er sich siebenmal zusammengesetzt haben.

Die Boulevardzeitung "Daily Mail" behauptete, der Sohn von Queen Elizabeth II. habe dabei für seine eigenen Überzeugungen wie den Klimaschutz, Alternativmedizin oder die Ablehnung moderner Architektur geworben. Die monarchiefeindliche Gruppe Republic warf Charles Unehrlichkeit vor, weil er sich nur mit Politikern aus Bereichen treffe, die ihn persönlich interessierten. Er missbrauche seine Macht.

Bereicherung für die Politik?

Der Palast betonte, Charles habe in seiner Rolle als künftiger König die Pflicht, sich zu informieren und mit der Regierung in Kontakt zu stehen. Zudem bringe er "wichtige Erkenntnisse, Perspektiven und Erfahrungen" ein, die er in 40 Jahren gesammelt habe.

Charles wird seit langem vorgeworfen, die Regierung zu beeinflussen. Britische Monarchen müssen neutral sein und dürfen das Land lediglich repräsentieren. Im Juli hatte ein Gericht eine Forderung der Zeitung "The Guardian" nach mehr Transparenz abgelehnt und entschieden, dass Briefe, die Charles an Minister und Behörden geschrieben hatte, nicht veröffentlicht werden müssen.

Quelle: ntv.de, dpa

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