Politik

Hetzjagd nach MH17-Absturz Putins Tochter aus Holland geflohen?

Besorgt um die Sicherheit seiner Tochter: Wladimir Putin.

Besorgt um die Sicherheit seiner Tochter: Wladimir Putin.

(Foto: REUTERS)

Ein Politiker fordert die Ausweisung von Putins Tochter Maria aus den Niederlanden. Daraufhin entflammt eine Debatte, in die sogar Königin Máxima hineingezogen wird. Die Polizei sichert die Wohnung von Maria Putin ab. Die ist offenbar untergetaucht.

Maria Putin, die Tochter des russischen Präsidenten, ist angeblich aus den Niederlanden geflüchtet. Das berichtet der englische "Mirror". Verschiedenen Medienberichten zufolge lebte die 29-Jährige gemeinsam mit ihrem Freund in einem Luxusappartement in der Nähe von Den Haag.

Nach dem Absturz von Flug MH17 mit 298 Toten war es in den Niederlanden zu Protesten gegen die mutmaßliche Rolle Russlands gekommen. Pieter Broertjes, der Bürgermeister von Hilversum, hatte in einem Interview die Ausweisung der Putin-Tochter gefordert. Dies sei die "ultimative Sanktion an die Adresse des russischen Präsidenten".

Einige Tage später entschuldigte sich Broertjes für seine "unkluge" Äußerung, die aus einem "Gefühl der Hilflosigkeit" entstanden sei. Seine ursprüngliche Forderung stieß jedoch vereinzelt auf Unterstützung: "Ja, das ist eine Möglichkeit", schrieb das Monatsmagazin "HP De Tijd" nach Broertjes' Ausweisungsforderung. "Finden Sie es nicht etwas unehrlich von Gott, dass er uns nicht die Möglichkeit gegeben hat, unsere Eltern auszuwählen?"

"Its time you leave B*TCH"

Ukrainische Aktivisten und einige Niederländer stellten daraufhin Fotos von Maria Putins angeblichem Luxusappartment ins Internet, samt Adresse, und forderten zu Demonstrationen auf. Die niederländische Polizei sicherte vorsichtshalber die Wohnung ab - Proteste blieben aber zunächst aus.

Auch im Internet entflammte eine kontroverse Debatte. "Its time you leave B*TCH", schrieb ein Nutzer bei Twitter. Andere verteidigten die Putin-Tochter, um die unter dem Hashtag #mariapoetin eine lebhafte Twitter-Debatte entbrannte: Es sei "sinnlos", sie zu bestrafen, schrieb ein Nutzer. "Es scheint offensichtlich, dass die Medien #mariapoetin in Ruhe lassen sollten", kommentierte ein anderer.

"Wenn eine Tochter tatsächlich für die Taten ihres Vaters verantwortlich ist, dann hätte Königin Máxima Zorreguieta schon lange das Land verlassen müssen", hieß es derweil auf der Nachrichten-Website waarinholland.nl. Máximas Vater Jorge Zorreguieta war bis 1981 Staatssekretär für Landwirtschaft während der argentinischen Militärjunta.

Niederländische Medien zitierten örtliche Behördenvertreter, die angaben, sie wüssten auch nicht, wo sich Maria Putin derzeit aufhalte. Die Stadträte von Voorschoten und Noordwijk gaben demnach an, sie hätten keine Belege dafür, dass sie derzeit in ihren Gemeinden wohne.

Quelle: ntv.de, cro/AFP

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