Politik

Auf Zigarettenpackungen ab 2010 Regierung will Horror-Bilder

Auch in Deutschland sollen nach dem Willen der Bundesdrogenbeauftragten solche Schockbilder auf Zigarettenpackungen warnen.

Auch in Deutschland sollen nach dem Willen der Bundesdrogenbeauftragten solche Schockbilder auf Zigarettenpackungen warnen.

(Foto: AP)

Nach dem Willen der Bundesdrogenbeauftragten sollen in Deutschland spätestens Ende 2010 schockierende Bilder auf Zigarettenpackungen vor den Gefahren des Rauchens warnen.

Im Kampf gegen das Rauchen soll Deutschland nach dem Willen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing, bis Ende 2010 Schockbilder auf Zigarettenpackungen und anderen Tabakprodukten einführen. Derzeit würden entsprechende Bilder noch bis zum Herbst von der Europäischen Kommission analysiert und evaluiert, sagte Bätzing in Berlin anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai. Das federführende Verbraucherschutzministerium habe "die ganz klare Absicht", diese Bildwarnhinweise anschließend in die Praxis umzusetzen. "Dann wird zwangsläufig die neue Regierung diese bildgestützten Warnhinweise übernehmen." Schon jetzt gebe es innerhalb der Regierung einen Konsens zu der Entscheidung.

Geplant ist, neben kurzen Texten zu den Gefahren des Rauchens auch kleine Bilder auf die Verpackungen von Tabakprodukten zu drucken. "Bildgestützte Warnhinweise informieren mit jedem Griff zur Zigarette unmissverständlich über die bestehenden Gefahren, machen so das Rauchen unattraktiv und zeigen auf der Verpackung die wahre Werbebotschaft: Rauchen ist tödlich", sagte Bätzing.

Hoffen auf heilsame Schocks

So sieht der Entwurf der EU-Kommission für solcher Bilder aus.

So sieht der Entwurf der EU-Kommission für solcher Bilder aus.

(Foto: AP)

Die Bundesärztekammer begrüßte die Pläne der Drogenbeauftragten. "Rauchen ist erwiesenermaßen lebensgefährlich und deshalb kann man nicht drastisch genug vor den Folgen des Tabakkonsums warnen", sagte Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe laut einer Mitteilung. Schockierende Bilder auf Tabakverpackungen und Zigarettenschachteln seien wirkungsvolle Warnhinweise.

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums haben schockierende Bilder deutliche Vorteile. Wie die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention des Zentrums, Martina Pötschke-Langer, sagte, sind kombinierte Warnhinweise aus Bild und Text wirksamer als ein Text allein. "Die zumeist drastischen Darstellungen der Folgekrankheiten des Rauchens lösen häufig negative Emotionen aus." Solche Reaktionen erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass Raucher ihren Konsum reduzieren und motiviert sind zu einem Rauchstopp. Außerdem erreichten die Bildwarnhinweise auch soziale Schichten, die selten oder gar nicht lesen, sowie Raucher, die die Landessprache nicht lesen oder sprechen können.

Quelle: ntv.de, dpa

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