Militärparade in Moskau Russland feiert Sieg
09.05.2011, 10:08 Uhr
Der 9. Mai ist der wichtigste Feiertag in Russland.
(Foto: REUTERS)
Rund 20.000 Soldaten marschieren über den Roten Platz, um an das Ende des Großen Vaterländischen Krieges zu erinnern. "Je weiter diese Jahre wegrücken, um so größer wird unser Verständnis der Heldentaten unseres Militärs - des Mutes, der Willenskraft und der Selbstaufopferung", sagt Präsident Medwedew.
Mit einer Militärparade hat Russland des Sieges über Nazi-Deutschland vor 66 Jahren gedacht. Präsident Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin nahmen am Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs, der in Russland immer am 9. Mai gefeiert wird, die traditionelle Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau ab. Zudem demonstrierte Russland mit Panzern und Raketen seine militärische Stärke.
"Je weiter diese Jahre wegrücken, um so größer wird unser Verständnis der Heldentaten unseres Militärs - des Mutes, der Willenskraft und der Selbstaufopferung", sagte Medwedew in einer landesweit übertragenen Ansprache über den "Großen Vaterländischen Krieg", der für Russland mit dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 begann.
An Kriegsveteranen gerichtet sagte Medwedew: "Sie haben das Schicksal des Zweiten Weltkriegs entschieden." Medwedew wies in seiner Rede auch auf die heutige Teilnahme Russlands an internationalen Friedensmissionen hin.
Rund 20.000 Soldaten marschierten bei der Parade am Kreml vorbei - deutlich mehr als in den Vorjahren. Im Zweiten Weltkrieg waren 8,7 Millionen Sowjet-Soldaten ums Leben gekommen.
Um für das passende schöne Wetter zu sorgen, vertrieben erneut Spezialflugzeuge mächtige Regenwolken über Moskau. Maschinen vom Typ Iljuschin und Antonow "impften" die Wolken hunderte Kilometer vor der Hauptstadt mit einer Mixtur aus Stickstoff und einer Silberlegierung oder mit einem Zementpuder, damit sie bereits dort abregnen. Nach Angaben des meteorologischen Dienstes der Luftwaffe verfügt nur Russland über diese umgerechnet drei Millionen Euro teure Methode.
Zum 66. Gedenktag zeigte das russische Fernsehen Filme wie die deutsche Produktion "Der Untergang" (2004), der zum Teil in St. Petersburg gedreht worden war.
Auch in zahlreichen anderen Städten zwischen Kaliningrad und Wladiwostok wurde des Kriegsendes in Europa gedacht. Dass Russland den Sieg über Hitler-Deutschland einen Tag später als andere Länder feiert, liegt an der Zeitverschiebung. Der Beginn der Waffenruhe war 1945 auf den 8. Mai um 23.01 Uhr mitteleuropäischer Zeit festgelegt worden. In Moskau war es da 1.00 Uhr - am 9. Mai. Für die Russen ausschlaggebend ist zudem die Unterzeichnung einer weiteren Kapitulationsurkunde in Berlin-Karlshorst. Dies geschah auch nach mitteleuropäischer Zeit nach Mitternacht.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa/AFP