Politik

Erdoğan in Washington Sicherheitskräfte attackieren Reporter

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Meinungsfreiheit scheint Recep Tayyip Erdoğan ein Dorn im Auge zu sein. Nun greift der türkische Präsident auch im Ausland durch: In Washington lässt er vor seiner Rede kurzerhand Journalisten und Demonstranten entfernen.

Vor einer Rede des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Washington soll es zu Vorfällen zwischen Sicherheitskräften und Journalisten gekommen sein. Reporter vor Ort berichteten von chaotischen Szenen vor dem Brookings-Institut, wo Erdoğan später sprach. Dort hatten sich auch mehrere Demonstranten versammelt. Ein Journalist sei von türkischen Sicherheitskräften abgeführt worden, ein anderer sei getreten worden, berichtete ein Augenzeuge. Einem Kameramann hätten sie verboten, Filmaufnahmen zu machen.

Der stellvertretende Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, sagte, man wisse von den Berichten. Das Weiße Haus trete nachdrücklich für Pressefreiheit in jedem Land ein, inklusive der Türkei, sagte er.

Der "National Press Club", eine Vereinigung von Journalisten in Washington, zeigte sich alarmiert. "Der türkische Präsident und sein Sicherheitspersonal sind Gäste in den USA", erklärte Präsident Thomas Burr. Sie hätten kein Recht, gegen Journalisten oder Demonstranten vorzugehen.

Erdoğan hält sich derzeit zu einem Gipfel für nukleare Sicherheit in der US-Hauptstadt auf. Er und Obama sollten am Abend bei einem Essen Gespräche führen. Es handelt sich nach Rhodes Angaben aber nicht um ein bilaterales Zusammentreffen.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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