Politik

Norden bereitet nächsten Test vor Südkorea erwägt Erstschlag gegen Pjöngjang

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In Nordkorea detonieren derzeit wieder nukleare Sprengsätze. Offenbar bereitet das Land einen weiteren Atomtest vor. Im Süden halten Militärs unterdessen Pläne bereit, einem möglichen Angriff des Nordens zuvor zu kommen.

Südkoreanische Militärstrategen erwägen einen Erstschlag gegen Nordkorea, falls es im Norden verlässliche Anzeichen für einen nuklearen Angriff auf Südkorea geben würde. Eine Quelle innerhalb des südkoreanischen Militärs sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Yonhap, Pjöngjang werde in einem solchen Fall prophylaktisch "komplett zerstört". Jeder Stadtteil, insbesondere jene, in denen die nordkoreanische Führung vermutet wird, wird in einem solchen Fall "komplett von ballistischen Raketen und Granaten unserer Artillerie zerstört werden", wird die Quelle zitiert.

Yonhap hat enge Verflechtungen mit der südkoreanischen Regierung und wird auch von ihr mitfinanziert. Dass südkoreanische Offizielle dieselbe blutrünstige Rhetorik verwenden wie der Norden, wenn es um mögliche Angriffe auf den Süden geht, ist nicht ungewöhnlich. Yonhap zitiert den Sprecher des Militärs weiter mit den Worten: "Das Operationskonzept 'Massive Bestrafung und Vergeltung' sieht vor, die komplette Stadt von der Landkarte zu streichen."

Südkorea erwartet weiteren Atomtest

Nach seinem bisher stärksten Atomversuch trifft Nordkorea derweil nach Angaben Südkoreas möglicherweise schon Vorbereitungen für den nächsten Test eines Atomsprengkörpers. Südkorea und die USA gingen davon aus, dass Nordkorea "jederzeit" einen neuen Atomtest unternehmen könne, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, ohne Details zu nennen. Beide Länder würden die Lage sehr genau beobachten. 

Der südkoreanische Rundfunksender KBS berichtete unter Berufung auf verschiedene Quellen, es gebe Hinweise, dass Nordkorea für einen weiteren Atomtest einen bisher nicht genutzten Schacht des Testgeländes in Punggye-ri im Nordosten des Landes benutzen könnte. Der Atomversuch vom Freitag - der zweite in diesem Jahr - hatte weltweit Empörung ausgelöst. Der UN-Sicherheitsrat hatte den Test als klare Verletzung mehrerer Resolutionen verurteilt und "weitere bedeutende Maßnahmen" angekündigt. US-Präsident Barack Obama forderte wie Seoul harte Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang.

Nordkorea hatte nach eigenen Angaben einen standardisierten Atomsprengkopf gezündet, der auf strategische Raketen montiert werden kann. Die Angaben über die Stärke der Explosion reichen von 10 Kilotonnen bis zu 25 Kilotonnen TNT. Die Atombombe von Hiroshima 1945 hatte eine Sprengkraft von rund 13 Kilotonnen.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP

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