Politik

Tierschützer sind entsetzt Südkorea will wieder Wale jagen

Für Kritiker ist der Walfang einfach nur grausam.

Für Kritiker ist der Walfang einfach nur grausam.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Jahren rechtfertigt Japan den Walfang mit wissenschaftlichen Gründen. Dieselbe Argumentation kommt nun von Südkorea. Der Internationale Tierschutz-Fonds ist außer sich. Die Aktivisten sehen darin den Versuch, kommerziellen Walfang zu verschleiern.

Wie Japan will auch Südkorea zu wissenschaftlichen Zwecken wieder Wale jagen. Das kündigte die Delegation des Landes bei der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Panama-Stadt an. Der Leiter der Delegation, Joon-Suk Kang, sagte, die Population der Minkwale vor der Küste Südkoreas habe sich erholt und stelle ein Problem für die Fischer dar, da die Meeressäuger die Fischbestände vernichteten. Deshalb habe man die Hoffnung, dass die Walfangkommission die Waljagd wieder erlaube.

Walschutzorganisationen reagierten entsetzt auf die Ankündigung. Patrick Ramage, Chef des Walprogramms des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW), forderte Südkorea auf, den Plan aufzugeben. Ralf Sonntag, IFAW-Leiter in Deutschland, bezeichnete die Absicht der Koreaner als eine durchsichtige Verschleierung für kommerziellen Walfang. "Dies ist absolut inakzeptabel und letztendlich ein Schlag ins Gesicht für jeden seriösen Meeresforscher", sagte er. "Damit zeigt Korea ganz unverfroren, dass es mit diesen Plänen dem Beispiel Japans folgen will", erklärte Sandra Altherr, Biologin von Pro Wildlife.

Japan rechtfertigt seinen Walfang seit Jahren mit wissenschaftlichen Zwecken. Zu Beginn der Tagung in Panama hatte Japan gemeinsam mit anderen Fangnationen die Einrichtung eines Walschutzgebietes im Südatlantik durch die IWC verhindert.

Quelle: ntv.de, dpa

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