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557 Soldaten für 600 KilometerSyrien "sichert" Irak-Grenze

28.10.2005, 17:38 Uhr

Syrien verstärkt nach eigenen Angaben seine Anstrengungen zur Kontrolle der Grenze zum Irak. Die 600 Kilometer lange Grenze wird jetzt von genau 557 Soldaten kontrolliert.

Die syrische Armee hat nach eigenen Angaben ihre Anstrengungen zur Kontrolle der Grenze zum Irak verstärkt. Ein General der Grenztruppen sagte am Freitag Journalisten , 557 Soldaten kontrollierten die 600 Kilometer lange Grenze. Die Sicherung der Grenze ist eine der wichtigsten Forderungen der USA an Syrien. Washington hält die syrisch-irakische Grenze für ein Einfalltor selbst ernannter "Gotteskrieger", die im Irak gegen die US-Truppen kämpfen und Anschläge verüben. Seit April 2003 haben die Syrer nach eigenen Angaben 1400 Extremisten daran gehindert, in den Irak zu gelangen.

In Bagdad erklärte der Parlamentsabgeordnete Ali al-Dabagh, für die Parlamentswahl am 15. Dezember hätten sich 120 Politiker und bekannte Persönlichkeiten zu einem Wahlbündnis der Unabhängigen zusammengeschlossen. Al-Dabagh, der auch selbst zu dem Bündnis gehört, war bei der Wahl im vergangenen Januar über die Liste der Schiiten-Allianz ins Parlament gewählt worden. Er hat enge Beziehungen zum Oberhaupt der irakischen Schiiten, Großajatollah Ali al-Sistani. Er sagte, dem Bündnis gehörten Schiiten, Sunniten, Kurden und Turkmenen an. Allerdings gebe es "wegen der unklaren Lage in diesen Regionen" keine Politiker aus den Provinzen Anbar, Salaheddin und Ninive. Zuvor hatten bereits drei Sunniten-Parteien bekannt gegeben, dass sie gemeinsam antreten werden.

Die US-Streitkräfte im Irak teilten am Freitag mit, Aufständische hätten am Vortag in Ramadi und Bagdad insgesamt drei amerikanische Soldaten getötet. US-Truppen hätten am selben Tag in Ramadi drei mutmaßliche Aufständische erschossen. Eine unbeabsichtigte Explosion führte in Bagdad zur Festnahme von 20 mutmaßlichen Aufständischen.

In Suleimanija tötete die Polizei einen Extremisten, der die Selbstmordattentate in der kurdischen Stadt vom vergangenen Dienstag geplant haben soll. Dabei waren 15 Menschen ums Leben gekommen. Als die Polizei das Haus des Verdächtigen stürmte, kam ein Beamter ums Leben. Eine Sondereinheit des Innenministeriums tötete bei der Befreiung von fünf entführten Familien aus der Hand von Extremisten zwei Geiselnehmer. Nach Angaben der Polizei hielten die Kidnapper die Familien in Kamischli, 65 Kilometer südlich von Bagdad, seit zehn Tagen gefangen. Fünf der Geiseln seien nach der Befreiungsaktion tot aufgefunden worden. Drei mutmaßliche Entführer wurden festgenommen.