Wenn der Präsident Football guckt TV-Werbung nur für Obama
02.05.2013, 11:48 Uhr
Barack Obama ist ein großer Football-Fan: Hier mit Spielern der New York Giants.
(Foto: Reuters)
Dass Lobbyverbände und Unternehmen bei ihrer TV-Werbung bestimmte Zielgruppen im Blick haben, ist nichts Ungewöhnliches. In den USA gibt es allerdings eine Zielgruppe, die aus einer einzigen Person besteht. Die erreicht man am besten über den Sportsender ESPN.
In den USA machen sich PR-Agenturen die Sportbegeisterung von Präsident Barack Obama zunutze, um den mächtigsten Mann der Welt direkt mit ihren Botschaften zu erreichen. Bevorzugter Kanal ist der Sportsender ESPN mit seiner Sendung "Monday Night Football", meldet die Nachrichtenseite Politico. Öffentlich gesprochen werde darüber allerdings nicht - weder das Weiße Haus noch der Sender wollten sich zu dem Thema äußern.
In der Werbebranche werde über diese Taktik allerdings sehr viel geredet, zitiert Politico einen PR-Agenten, der für einen Kunden Werbezeit in Obamas erster Amtszeit gebucht hatte, um in die öffentliche Debatte über den Klimawandel einzugreifen.
Aus der Werbung dürfe nicht klar hervorgehen, dass Obama der Adressat sei. "Es geht nicht darum, nur Obama anzusprechen, sondern es auf eine Art zu tun, die interessant ist und das Interesse des Publikums weckt, die aber nicht so ungewöhnlich ist, dass der Kunde in eine unangenehme Position kommt."
Politico schreibt, es gebe eine Vielzahl von Beispielen für politische Botschaften in den Werbeblöcken von ESPN. So habe das American Petroleum Institute (API), der größte Lobbyverband der Öl- und Gasindustrie in den USA, beim Super Bowl Werbung geschaltet. Ein API-Sprecher sagte, Ziel sei es, so viele Augen wie möglich zu erreichen, "darunter den Präsidenten".
Dem Bericht zufolge ließ Software-Gigant Microsoft im Dezember einen Spot im Rahmen seiner "Scroogled"-Kampagne ausstrahlen, mit der Konkurrent Google attackiert wird. Die Werbung lief während des Spiels der Washington Redskins gegen die New York Giants und stellte Fragen mit Blick auf Googles Geschäftspraktiken - zu einem Zeitpunkt, als US-Bundesbehörden erwogen, wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht gegen Google vorzugehen.
Quelle: ntv.de, hvo