Politik

Nach Verlust von RQ-170 im Iran Teheran präsentiert Kopie von US-Drohne

Im Februar 2012 hatte der Iran die erbeutete Stealth-Drohne sehr zum Ärger der USA öffentlich präsentiert und Washington mit Häme überschüttet.

Im Februar 2012 hatte der Iran die erbeutete Stealth-Drohne sehr zum Ärger der USA öffentlich präsentiert und Washington mit Häme überschüttet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Entwicklung von Militärtechnik dauert für gewöhnlich mehrere Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte. Doch eine US-Tarnkappendrohne, die dem iranischen Militär 2011 quasi vor die Füße fällt, wird zum technologischen Geschenk für Teheran.

RQ-170 war immer wieder in den iranischen Medien gezeigt worden. Noch Monate später hatten die USA bestritten, eine solche Drohne verloren zu haben.

RQ-170 war immer wieder in den iranischen Medien gezeigt worden. Noch Monate später hatten die USA bestritten, eine solche Drohne verloren zu haben.

(Foto: REUTERS)

Die Regierung in Teheran hat nach eigenen Angaben eine iranische Version der US-Drohne RQ-170 erfolgreich getestet. "Wie versprochen, haben wir das neue Modell einsatzbereit gemacht und erfolgreich getestet", sagte der Leiter der Luftfahrtabteilung der iranischen Revolutionsgarden, Amir Ali Hadschisade. Erste Bilder der neuen Drohne in der Luft sollten in Kürze im staatlichen Fernsehen gezeigt werden, sagte der General.

Im Dezember 2011 hatten die Iraner die unbewaffnete US-Tarnkappendrohne RQ-170 in ihren Besitz gebracht. In den vergangenen Jahren haben die Revolutionsgarden die Drohne zunächst entschlüsselt und dann mit dem Bau einer Kopie begonnen.

Spekulation um direkte Gespräche der USA mit Teheran

Fast zeitgleich sind die internationalen Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm unter Zeitdruck in Omans Hauptstadt Maskat fortgesetzt worden. Der iranische Vizeaußenminister Abbas Araghchi erwartete zwar keinen Durchbruch, hielt aber eine Weichenstellung für eine Einigung für möglich. "Das ist ein Schlüsseltreffen, wo der Knoten platzen könnte", sagte Araghchi iranischen Medien. Bei den Atomverhandlungen zwischen den USA, der EU und dem Iran soll bis spätestens 24. November eine Einigung erzielt werden.

Hauptstreitpunkte in den Gesprächen zwischen US-Außenminister John Kerry, seinem iranischen Amtskollegen Mohammed Dschawad Sarif sowie EU-Verhandlungsführerin Catherine Ashton sind die Urananreicherung Irans und die deswegen verhängten Wirtschaftssanktionen. Der Westen will Garantien dafür, dass Teheran sein Atomprogramm nicht dafür nutzen kann, heimlich Atomwaffen zu entwickeln.

Ein Zeitungsbericht, demzufolge es zwischen den USA und dem Iran geheime Verhandlungen über eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen gegeben habe, sorgte in Maskat für Diskussionen. Sobald eine Einigung im Atomstreit erzielt sei, würden die USA als ersten Schritt eine amerikanische Handelsvertretung in Teheran eröffnen, berichtete die "Times". Washington dementierte den Bericht.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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