Merkel interveniert im Fall Jonny K. Türkei soll Fahndung vorantreiben
07.04.2013, 13:45 Uhr
Jonny K. starb im Oktober.
(Foto: dapd)
Im Oktober wurde der Berliner Schüler Jonny K. auf dem Alexanderplatz totgeprügelt. Einer der mutmaßlichen Täter floh daraufhin in die Türkei. Da die Ermittlungen inzwischen stocken, schaltet sich Kanzlerin Merkel in den Fall ein und fordert von der Türkei eine aktive Fahndung.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich laut einem Medienbericht persönlich in den Fall des auf dem Berliner Alexanderplatz totgeprügelten Schülers Jonny K. eingeschaltet. Merkel habe bei ihrem Spitzentreffen mit dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan am 25. Februar in Ankara deutlich gemacht, dass sie eine aktive Fahndung nach dem letzten noch flüchtigen Tatverdächtigen erwarte, berichtete der "Spiegel". Der flüchtige 19-Jährige Onur U. hatte sich nach der tödlichen Schlägerei in das Heimatland seiner Familie abgesetzt.
Jonny K. war Mitte Oktober vergangenen Jahres nachts mitten im Zentrum Berlins von einer Gruppe junger Männer attackiert worden, als er einem betrunkenen Freund helfen wollte. Er wurde durch Tritte gegen den Kopf so schwer verletzt, dass er einen Tag später starb. Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen. Bisher wurden fünf Verdächtige in dem Fall angeklagt.
Onur U., der die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit besitzt, hatte sich kurz nach der Schlägerei in das Heimatland seiner Familie abgesetzt. Ein Festnahme- und Auslieferungsersuchen der Berliner Justiz an die türkischen Behörden blieb monatelang ergebnislos.
Laut "Spiegel" brachte Merkel Bewegung in den Fall, als sie das Thema bei den deutsch-türkischen Regierungskonsultationen ansprach: Unterdessen teilte die türkische Justiz mit, sie habe gegen U. ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des vorsätzlichen Mordes und vorsätzlicher Körperverletzung eingeleitet.
Quelle: ntv.de, AFP