Politik

Angeblich am Putsch beteiligt Türkei verhaftet Tech-Experten

Die Verdächtigen sollen gegen den türkischen Präsidenten Erdogan revoltiert haben.

Die Verdächtigen sollen gegen den türkischen Präsidenten Erdogan revoltiert haben.

(Foto: picture alliance / Lefteris Pita)

Auch ein Jahr nach dem Putschversuch jagt die türkische Regierung nach wie vor mutmaßliche Anhänger von Fethullah Gülen. Nachdem der öffentliche Sektor "gereinigt" ist, legt sie ihren Fokus jetzt anscheinend auf die Technologiebranche.

In der Türkei sind einem Medienbericht zufolge Haftbefehle gegen 105 Mitarbeiter im Technologiesektor erlassen worden. Rund die Hälfte der gesuchten Angestellten in mehreren Provinzen seien bereits festgenommen worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Darunter seien auch ehemalige Mitarbeiter des Wissenschaftszentrums Tubitak sowie einer Telekommunikationsbehörde. Am Vortag hatte die Türkei bereits Haftbefehle gegen 72 Universitätsmitarbeiter ausgestellt.

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, am Putschversuch im Juli vergangenen Jahres beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen die verschlüsselte Messenger-App ByLock genutzt haben. Die Regierung in Ankara behauptet, dies sei ein Kommunikationsmittel der Anhänger des Predigers Fethullah Gülen, den sie für den Putschversuch verantwortlich macht.

Gülen lebt bereits seit 1999 im Exil in den USA. Er weist die Vorwürfe zurück.

Rund 50.000 Menschen wurden bislang wegen mutmaßlicher Kontakte zur Gülen-Bewegung festgenommen und rund 150.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, der Justiz, der Polizei und des Militärs entlassen oder vom Dienst suspendiert.

Quelle: ntv.de, chr/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen