Politik

Ähnliche Bauweise wie FukushimaUSA lassen Pannen-AKW am Netz

22.03.2011, 21:45 Uhr
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Im Mai 2010 wurde im AKW in Vernon ein Leck entdeckt. (Foto: ASSOCIATED PRESS)

US-Präsident Obama kündigte angesichts der Katastrophe im japanischen AKW Fukushima die Überprüfung aller US-amerikanischen Atommeiler an. Jetzt erteilt die zuständige Behörde einem fast 40 Jahre alten Kraftwerk eine Lizenz für weitere 20 Jahre.

Trotz öffentlicher Kritik hat die US-Atomregulierungsbehörde (NRC) die Lizenz für ein fast 40 Jahre altes, unfallträchtiges Atomkraftwerk verlängert. Die Anlage im US-Staat Vermont dürfe 20 weitere Jahre in Betrieb bleiben, entschied die Behörde. Örtliche Politiker und Kernkraftgegner zeigten sich besorgt. Das Atomkraftwerk Yankee hat einen ähnlichen Bauplan wie das beschädigte Krisen-AKW im japanischen Fukushima.

In dem US-Meiler war es in den vergangenen Jahren zu einigen Zwischenfällen gekommen. Erst in diesem Februar sickerte dort Radioaktivität ins Grundwasser. Im Jahr 2007 stürzte einer der beiden Kühlwassertürme teilweise ein. Ohne Lizenzverlängerung wäre das Kraftwerk im kommenden Jahr geschlossen worden. US-Präsident Barack Obama hatte aufgrund der Atomkrise in Japan die Anweisung erteilt, die Sicherheit der Atomkraftwerke in den USA zu überprüfen.

"Der Unfall in Japan ist noch nicht einmal zu Ende, und trotzdem verlängert die NRC diese Woche die Laufzeit eines Reaktors, der ein Doppelgänger der Fukushima-Reaktoren ist", kritisiert Paul Gunter von der US-Aktivistengruppe "Beyond Nuclear" die Entscheidung.