Revanche für Maduros "Yankees go home!" USA weist venezolanische Diplomaten aus
02.10.2013, 08:26 UhrDer Ton zwischen den USA und Venezuela war schon unter Präsident Chavez rau. Maduro und US-Präsident Obama scheinen sich nicht besser zu verstehen: Venezuela verweist US-Diplomaten des Landes. Jetzt werfen die USA ihrerseits Botschaftsangehörige raus.

Kelly Keiderling und weitere US-Diplomaten sollten Venezuela binnen 48 Stunden verlassen.
(Foto: AP)
Die USA haben als Reaktion auf die Ausweisung von drei US-Diplomaten aus Venezuela drei venezolanische Botschaftsangehörige des Landes verwiesen. Darunter sei der Geschäftsträger des Landes in den USA, Calixto Ortega Rios, teilten die Außenministerien in Washington und Caracas mit.
Tags zuvor hatte Venezuelas linker Staatschef Nicolás Maduro drei US-Diplomaten mit sofortiger Wirkung ausgewiesen. Er warf ihnen vor, in "Sabatoge-Akte" verwickelt zu sein. "Yankees go home! Raus aus Venezuela!", rief Maduro bei einer Armee-Veranstaltung im Nordwesten des Landes.
Venezuelas Bevölkerung leidet seit Jahren immer wieder unter Stromausfällen, in den vergangenen Monaten gab es auch Engpässe bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln. Die sozialistische Regierung wirft der Opposition in diesem Zusammenhang die Planung und Ausübung von Sabotageakten vor.
USA wehren sich gegen die Vorwürfe
Maduro gab den Diplomaten Kelly Keiderling, Elizabeth Hunderland und David Mutt 48 Stunden Zeit, um das Land zu verlassen. Sie hätten sich mit Angehörigen der "extremen Rechten" in Venezuela getroffen, diese finanziert und ermutigt. "Ich habe Beweise in meinen Händen", sagte er.
Die US-Regierung wies die Beschuldigungen gegen ihre Diplomaten zurück. Sie seien "grundlos", erklärte das Außenministerium. Der Schritt Venezuelas sei "bedauernswert".
Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind schon seit der Amtszeit von Maduros verstorbenem Vorgänger Hugo Chávez äußerst angespannt. Seit dem Jahr 2010 gibt es in den Ländern keinen Botschafter des jeweiligen anderen Staats mehr, ranghöchste Diplomaten sind die Geschäftsträger.
Venezuela hatte bereits im März zwei Militärattachés ausgewiesen, worauf die USA zwei venezolanische Diplomaten des Landes verwiesen. Der neue Vorfall dürfte die Beziehungen weiter belasten. Kürzlich hatte eine zwischenzeitliche Verweigerung der Überflugrechte seitens der US-Behörden für eine Maschine mit Maduro an Bord für Irritationen in Venezuela gesorgt.
Quelle: ntv.de, hah/AFP/dpa