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Kurz nach Schlag mit ATACMS Ukraine attackiert erstmals Ziele in Russland mit Storm Shadow

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Die Ukraine setzt bereits britische Storm-Shadow-Marschflugkörper ein, will sie allerdings auch für Angriffe tiefer in Russland hinein nutzen dürfen.

Die Ukraine setzt bereits britische Storm-Shadow-Marschflugkörper ein, will sie allerdings auch für Angriffe tiefer in Russland hinein nutzen dürfen.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Kiew attackiert weiter Ziele auf russischem Territorium mit westlichen Waffen. Nach den ATACMS kommen jetzt einem Bericht zufolge erstmals die britischen Marschflugkörper Storm Shadow zum Einsatz. Ziel ist offenbar ein Dorf in der Region Kursk.

Die Ukraine hat offenbar erstmals Ziele auf russischem Gebiet mit britischen Raketen des weiterreichenden Typs Storm Shadow beschossen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten westlichen Offiziellen.

Demnach habe Großbritannien die Freigabe für den Waffeneinsatz als Antwort auf die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die russische Region Kursk gegeben. Das Regime in Pjöngjang greift damit aktiv mit über 10.000 Soldaten in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein. Die britische Regierung betrachtet dies als Eskalation, heißt es in dem Bericht.

Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärte, sein Büro werde sich nicht zu Berichten oder operativen Angelegenheiten äußern. Auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow wollte den Einsatz nicht bestätigen. Umerow erklärte, man nutze jedes Mittel, um die Ukraine zu verteidigen. "Wir gehen nicht ins Detail, sondern sagen nur, dass wir fähig und in der Lage sind, zu reagieren", sagte der Minister.

Auch der britische Verteidigungsminister John Healey erklärte während einer Parlamentsdebatte, sich nicht zu operativen Angelegenheiten zu äußern. Vor der Sitzung hatte nach eigenen Angaben mit seinem ukrainischen Kollegen über eine "robuste Antwort" Kiews auf die russische Eskalation gesprochen.

Laut der britischen Zeitung "The Telegraph" wurden bei der Ortschaft Marino in der Region Kursk Trümmer einer Storm-Shadow-Rakete gefunden. In den sozialen Medien kursieren Videos, auf denen mehrere lautstarke Einschläge zu hören sind. Dabei soll es sich um eine Attacke mit rund einem Dutzend Storm Shadows am Nachmittag handeln. Das proukrainische Nachrichtenportal Defense Express berichtet unter Verweis auf ein aktuelles Video, welches Einschläge zeigt, dass der Angriff auf ein Ziel in der Nähe des Marino-Palasts auf dem Barjatinski-Anwesen erfolgte. Es wird vermutet, dass dabei ein Bunker attackiert worden sein könnte.

Storm Shadow, auch unter dem Namen SCALP vertrieben, ist ein britisch-französisches Projekt, das ab Ende der 1990er Jahre vom europäischen Rüstungskonsortium MBDA entwickelt wurde. Der Marschflugkörper hat eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern und einen Gefechtskopf mit 450 Kilogramm Gewicht. Er wird als hochpräzise Waffe für Angriffe auf stark befestigte Ziele von hohem militärischem Wert eingesetzt, wie Kontrollzentren, gehärtete Flugzeugunterstände, Start- und Landebahnen von Flugplätzen, Gebäude und Brücken, Luftabwehr-Systeme und in Häfen liegende Schiffe.

Erst am Dienstag hatte die Ukraine erstmals die weitreichenden ATACMS-Raketen gegen Ziele auf russischem Territorium eingesetzt. Die US-Administration hatte kurz zuvor den Einsatz der Geschosse mit 300 Kilometern Reichweite erstmals gegen Ziele in Russland gestattet. Dies wurde ebenfalls mit dem Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite begründet.

Quelle: ntv.de, lme

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