Bessere Zeiten für Jobsucher Unternehmen suchen Leute
31.05.2010, 11:54 UhrAuf dem Arbeitsmarkt in Deutschland geht es weiter bergauf. Die Unternehmen melden mehr freie Stellen, die sie besetzen wollen.
Nach einem krisenbedingten Tief im Jahr 2009 zieht die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland wieder kräftig an. Im Mai hätten Unternehmen deutlich mehr freie Stellen angeboten als in den zurückliegenden Monaten, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mit. Entsprechend sei der Beschäftigungsindex der Bundesagentur in dem Monat von 149 auf 157 Punkte gestiegen.
"Damit setzt sich die Erholung der Arbeitskräftenachfrage fort"", heißt es in einer BA-Erklärung. Zum dritten Mal in Folge liege die Zahl der offenen Stellen über dem Vorjahresniveau - und fast so hoch wie beim Start der Krise im Oktober 2008. Dabei entwickele sich die Kräftenachfrage nach dem gleichen Muster wie zu Beginn des letzten Aufschwungs im Frühjahr 2006, betonte die BA. Gegenüber dem Beginn der Wirtschaftskrise im Oktober 2008 liege der Index nur noch vier Punkte im Minus.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommmer
Dennoch bleiben die Nürnberger Job-Vermittler skeptisch: Man müsse abwarten, ob die steile Aufwärtsentwicklung in den kommenden Monaten anhalte. "Inwieweit die Unternehmen bei zunehmender wirtschaftlicher Erholung ihre Nachfrage weiter steigern, bleibt abzuwarten", erklärte die Behörde. Hätten die Firmenmanager doch versucht, die krisenbedingten Auftragsflauten mit dem Abbau von Überstunden und Kurzarbeit abzufedern statt Jobs abzubauen. "Der Neueinstellungsbedarf könnte sich daher moderater entwickeln als im letzten Aufschwung", gibt die Bundesagentur zu bedenken. Zunächst müssten Arbeitszeitkonten wieder aufgefüllt und Kurzarbeit zurückgefahren werden.
Eine steigende Arbeitskräftenachfrage gilt als Vorbote für eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen reagieren weitaus langsamer auf eine Besserung der Konjunktur. Die BA gibt am Dienstag die Arbeitslosenzahlen für Mai bekannt. Experten rechnen mit einem weiteren Rückgang um etwa 150.000 auf rund 3,26 Millionen Erwerbslose. Dies entspräche dem üblichen Rückgang im Mai im Rahmen der Frühjahrsbelebung.
Quelle: ntv.de, dpa/rts