Politik

Zehn Jahre nach Boizenburg V-Mann in Anschlag verstrickt?

Das Gerichtsverfahren um den Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im mecklenburg-vorpommerschen Boizenburg bekommt neue Brisanz. Bei einem der beiden mutmaßlichen Rechtsextremisten soll es sich nach Informationen der "Schweriner Volkszeitung " um einen V-Mann des Landesverfassungsschutzes handeln.

Nach Recherchen des Blattes informierte Justizminister Erwin Sellering (SPD) bereits die Obleute des Rechtsausschusses des Schweriner Landtags. Justiz- und Innenministerium lehnen einen Kommentar bisher ab.

Ermittlungen gegen Staatsanwaltschaft

Wegen der über Jahre verzögerten juristischen Aufarbeitung des Brandanschlags wurde unterdessen gegen die Staatsanwaltschaft Schwerin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es bestehe der begründete Verdacht der Strafvereitelung im Amt, sagte Justizminister Sellering. Am kommenden Mittwoch beginnt fast zehn Jahre nach der Tat vor dem Schweriner Landgericht der Prozess gegen zwei heute 35 und 32 Jahre alte Männer wegen versuchten Mordes und versuchter Brandstiftung.

Anschlag in Boizenburg

Im Juli 1992 hatten etwa 30 Männer ein Asylbewerberheim in Boizenburg an der Elbe mit Molotow-Cocktails und Steinen beworfen. Zwischen 1993 und 1995 wurden deshalb 24 Angeklagte zu Freiheits- und Jugendstrafen verurteilt.

Quelle: ntv.de

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