Megaleak bei Erdoğans AKP WikiLeaks wird "dauerhaft angegriffen"
19.07.2016, 19:28 UhrWikiLeaks will geheime Dokumente zum Putschversuch in der Türkei veröffentlichen. Nach der Ankündigung werden die Server pausenlos angegriffen - die berühmte Whistleblowing-Website beschuldigt die türkische Regierung.
Die Enthüllungsplattform WikiLeaks berichtet von einem "andauernden Angriff" auf ihre Server. Zuvor hatten die Aktivisten die Veröffentlichung hunderttausender Dokumente im Zusammenhang mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dessen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) nach dem gescheiterten Militärputsch angekündigt.
"Unsere Infrastruktur wird anhaltend angegriffen", twitterte WikiLeaks. "Wir sind uns nicht über den wahren Ursprung des Angriffs sicher. Das Timing suggeriert, dass es sich um die eine Fraktion des türkischen Staats oder eines Verbündeten handeln könnte." Trotz des Angriffs versprach die Whistleblowing-Website "sich durchzusetzen und zu veröffentlichen". Der erste Teil der Dokumente sollte noch im Laufe des Dienstags veröffentlicht werden. Über 300.000 E-Mails und 50.000 Dokumente sollen es insgesamt sein, die die türkische "politische Machtstruktur" aufdecken könnten.
Vor der geplanten Veröffentlichung, warnte WikiLeaks die Öffentlichkeit, dass die türkische Regierung wahrscheinlich Alles tun werde, um zu verhindern, dass die Informationen zugänglich gemacht werden. "Die Türken werden wahrscheinlich zensiert um zu verhindern, dass sie unsere bevorstehende Veröffentlichung von über 100.000 Dokumenten über die Politik, die zum Putsch geführt hat, lesen."
Nachdem viele Türken im Jahre 2013 auf den Taksim-Platz gegen die türkische Regierung demonstrierten, blockierte die Türkei den Kurznachrichtendienst Twitter, von wo aus WikiLeaks die Veröffentlichung ankündigte.
Nachdem am vergangenen Freitag versucht wurde, die türkische Regierung mit einem Militärputsch zu stürzen, griff Erdoğan in seinem Land hart durch. Über den Hintergrund des Putsch-Versuches scheiden sich die Geister. Die einen gehen von einem inszenierten Putsch, andere wiederum gehen davon aus, dass der Westen hinter dem Militärputsch steckt, da die Regierung einen Kurswechsel in der Außenpolitik anstrebt.
WikiLeaks hat in den vergangen Jahren immer wieder brisante Dokumente veröffentlicht. Darunter etwa Mails des syrischen Machthabers Baschar al-Assad oder geheime Berichte des US-Außenministeriums..
Quelle: ntv.de, dsi