Trinkgeld – kein Grund zur Panik Deutsche kennen sich aus
15.05.2012, 13:36 Uhr
Trinkgeld - gibt man welches, und wenn ja - wie viel?
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Pourboire, Tip, Bakschisch - deutsche Reisende kennen sich mit den Trinkgeld-Gepflogenheiten am Ferienort aus und sind spendabel. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.
Gibt man überhaupt Trinkgeld? Wenn ja - wie viel? Und wie gibt man es - lässt man es liegen oder sagt man beim Bezahlen eine aufgerundete Summe an? Die Trinkgeld-Frage birgt jede Menge Unsicherheiten. Eine aktuelle Studie zum Thema "Trinkgeld im Urlaub" der Reise-Webseite TripAdvisor kommt jedoch zu dem Ergebnis: 72 Prozent der rund 900 befragten Deutschen fühlen sich sicher im Umgang mit Trinkgeld im Urlaub und wissen genau, wo wie viel angemessen ist. Denn über die Hälfte (55 Prozent) informiert sich vor der Abreise eingehend bezüglich der landestypischen Gepflogenheiten und variiert die Summe je nach Land und Dienstleistung (83 Prozent).
Besonders in Regionen wie den USA, in denen Trinkgeld zum Gehalt der Angestellten zählt, sind die Befragten geneigt, auf jeden Fall in die Tasche zu greifen (49 Prozent). Allerdings muss der Service auch überzeugen: 66 Prozent geben an, dass sie nur Bedienungsgeld geben, wenn die Dienstleistung den Erwartungen entspricht. Dabei werden Freundlichkeit (57 Prozent) und Höflichkeit (12 Prozent) als wichtigste Kriterien genannt.
Deutsche mit Spendierhosen
Im Ländervergleich mit Spanien, Italien, Großbritannien und Frankreich sind die deutschen Reisenden besonders großzügig. Etwa zwei Drittel (63 Prozent) geben immer Trinkgeld im Urlaub, der Umfragedurchschnitt liegt bei 37 Prozent. Daran hat auch die angespannte Wirtschaftslage nichts geändert, nur knapp ein Drittel der Deutschen hat den Betrag deshalb reduziert, 74 Prozent entlohnen guten Service weiterhin wie gehabt. Im Ländervergleich führt Deutschland – der Mittelwert liegt bei 59 Prozent.
Sich vor Reisebeginn detailliert über Sitten und Gebräuche am Zielort zu informieren, ist laut TripAdvisor-Pressesprecherin Pia Schratzenstaller "ein kluger Schachzug, denn so beugen sie kulturellen Missverständnissen vor – in China zum Beispiel wird Trinkgeld in ländlichen Regionen immer noch sehr häufig als Beleidigung empfunden."
Die "TripAdvisor Tipping Survey" wurde vom 27. April bis 4. Mai 2012 durchgeführt. An der Umfrage nahmen 908 deutsche Reisende, europaweit 5595 TripAdvisor-Nutzer, teil.
Quelle: ntv.de, abe