Sightseeing oder Strand? Manche Orte bieten beides
02.09.2010, 11:06 UhrOft steht man im Urlaub vor der Entscheidung: Besichtigung oder Beach? Es gibt jedoch auch Reiseziele, die beides bieten: Sehenswürdigkeit und Strand in einem. So kann man etwa erst eine Maya-Festung, einen Apollon-Tempel oder moderne Kunst besichtigen und sich danach in die Wellen stürzen.
Tulúm, Mexiko: Maya-Stätte am Karibikstrand
Rund 130 Kilometer südlich vom mexikanischen Cancun, an der Riviera Maya, liegt Tulúm: Hoch über dem Meer steht hier eine ehemalige Festungsstadt der Maya mit einem gut erhaltenen Palast- und Tempelbezirk und darunter ein traumhafter, weißer Sandstrand mit karibisch-blauem Wasser. Hier kann man nach dem Besuch dieser einzigen Maya-Stätte direkt am Meer einen Sprung in die Wellen genießen.
St. Ives, England: Moderne Kunst und klares Wasser
Cornwall im Südwesten Englands ist eine hochromantische Gegend: entzückende Dörfer, saftig-grüne Wiesen, malerische Gärten - das alles beispielsweise gibt es im Örtchen St. Ives.
Und nicht nur das. Hier gibt es auch - direkt am Strand - das Museum Tate St. Ives. (Die Tate St. Ives ist eine der vier Dependancen des Kunstmuseums neben der Tate Britain und der Tate Modern - beide London - sowie der Tate Liverpool.) Nachdem man hier einen Blick auf Werke von Francis Bacon, Georg Baselitz oder Salvador Dalí geworfen hat, kann man sich selbst in die Wellen des kristallklaren Wassers werfen.
Bali, Indonesien: Tempel und Surferstrand
Beliebt ist Uluwatu Beach an der Südküste Balis wegen seiner hohen Wellen vor allem bei erfahrenen Surfern. Am feinsandigen Strand kann man aber auch herrlich entspannen, nachdem man die Tempelanlage besucht hat, die spektakulär auf einer fast 100 Meter hohen Klippe über dem Meer steht - daher kommt auch der Name: Pura Ulawatu bedeutet "Tempel über dem Felsen". Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Sonnenuntergang. Aufpassen sollte man dabei allerdings auf Taschen, Kamera, Sonnenbrille und Ohrringe, da hier Makaken leben - diese kleinen Äffchen haben sich darauf spezialisiert, Touristen auszuräubern.
Patara, Türkei: Antike Ruinen und Traumstrand
Patara ist einer der schönsten Strände der Türkei - mit weitläufigen Dünen, türkisfarben-funkelndem Wasser und 12 Kilometer Länge. Das alles ist ein Naturschutzgebiet - und weil hier auch Meeresschildkröten heimisch sind, dürfen keine Häuser gebaut werden.

Das große Theater des antiken Patara: An der rechten Außenmauer (helle und dunkle Färbung) kann man erkennen, wie hoch der Dünensand bis zur Ausgrabung lag.
(Foto: Wikipedia/hauseltr)
Das war nicht immer so: Patara war vor über 2000 Jahren der Verkehrsknotenpunkt im Mittelmeer und der Haupthafen Lykiens, ein Gebiet westlich vom heutigen Antalya. Und so kommt man auf dem Weg an den Strand an antiken Stätten vorbei: Mitten in den Dünen liegt ein antikes Theater, ein großer Triumphbogen und viele uralte Ruinen.
Zudem ist Patara der Geburtsort eines der populärsten katholischen Heiligen, Nikolaus: Bischof Nikolaus von Myra wurde wahrscheinlich zwischen 270 und 286 hier geboren
Malibu, USA: Etruskische Schätze und Promi-Strand
In Malibu, außerhalb von Los Angeles, leben unzählige Promis. Kein Wunder - hier gibt es einen kalifornischen Traumstrand wie aus dem Bilderbuch: Palmen, Prachtvillen, Beachbeauties. Aber es gibt auch "The Getty Villa" im antiken Stil, in der man griechische, römische und etruskische Schätze bewundern kann - und vor allem auch den herrlichen Garten mit Ausblick auf den Pazifik.
Ostia Antica, Italien: Römische Antike und Strand der Römer
Der Strand der Römer ist Lido di Ostia. Der gleichnamige Ort ist ein Vorort von Rom und von dort aus schnell zu erreichen (etwa 30 Minuten mit dem Zug). Die Kleinstadt an der Mündung des Tiber wurde während des Ersten Weltkriegs auf dem Reißbrett als Badeort für Rom geplant und entwickelte sich in den 50er und 60er Jahren zum Ziel von Sommerfrischlern. Zwischendurch in Bedeutungslosigkeit versunken, wurde in den 90er Jahren viel investiert in Strandaufschüttungen und Renovierungen - und Ostia meldete sich zurück. Vor allem von Roms Großstadthektik und Smog Gestresse finden hier Zuflucht.
Und ist man schon mal da, sollte man unbedingt vor dem Sprung in die Wellen Ostia Antica besuchen, die ursprüngliche Hafenstadt des antiken Rom. Zu bestaunen gibt es hier umfangreiche Ausgrabungen: Wohnhäuser mit Wandmalereien und Mosaiken sowie teilweise sehr gut erhaltene Ruinen von Tempeln, Theatern und Thermen.
Tsitsikamma, Südafrika: Natursensation und einsame Lagune
An der Südküste Südafrikas befindet sich die Garden Route und Teil davon ist der Tsitsikamma Nationalpark - hier befindet sich der Ort "Natures Valley", wo es eine einsame Lagune und stille Sandstrände gibt. Auf dem Weg dorthin kommt man durch eine Heidelandschaft, dichten Wald und vor allem vorbei am "Big Tree" - ein riesiger Yellowwood-Baum: 40 Meter hoch und mit einer Baumkrone, deren Durchmesser über 30 Meter beträgt.
Side, Türkei: Apollon-Tempel und Ferienstrand
Side ist bekannt als beliebter Touristenort an der türkischen Riviera - doch Side war schon in der Antike bekannt: als bedeutende Hafenstadt. Und davon sind direkt am Strand noch heute viele Reste zu sehen: zum Beispiel Überbleibsel eines Tempels, der Apollon gewidmet war - weiße Säulen direkt vor dem blauen Meer. In dieses kann man nach der Besichtigung gleich hineinspringen - die feinen Sandstrände sind lang und flach abfallend.
Selinunt, Sizilien: Antike Reste und Fischerdorf mit Strand
Sizilien ist außerordentlich reich an antiken Resten - vor allem in Selinunt (italienisch Selinunte) im Süden der Insel gibt es viele davon. Es ist die größte archäologische Zone Europas und das mit Blick auf das Mittelmeer. Die alte griechische Stadt Selinus - in der Antike ein wichtiger, reicher Ort - ist noch heute durch die Überbleibsel der vielen Tempel, Straßenanlagen, Wohnhäuser sowie die Stadtmauer aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. erlebbar. Danach geht's in das Fischerdörfchen Marinella, wo es einen schönen Strand gibt.
Alexandria, Ägypten: Königspalast und Privatstrand
Der pittoreske Montazah-Palast in Alexandria ist der einstige Sommerpalast der letzten ägyptischen königlichen Familie - besucht werden können die traumhaften Gärten, wobei man einen wunderbarem Blick über das Meer hat. In diesem riesigen Königspark liegt ein Hotel mit einem privaten Strand.
Quelle: ntv.de, abe/ots