Hochschulen Plagiate: Studenten droht bundesweite Exmatrikulation
12.05.2011, 14:39 UhrBielefeld (dpa/tmn) - Plagiate sind kein Kavaliersdelikt - auch nicht für Studenten: «Wer kopiert und auffliegt, kann im schlimmsten Fall bundesweit vom Studiengang ausgeschlossen werden», sagte Sebastian Sattler, Plagiatsforscher an der Universität Bielefeld.
Schummel-Studenten droht in schweren Fällen eine bundesweite Exmatrikulation. In leichteren Fällen bekomme der Student den Schein nicht oder eine schlechtere Note. «Einige Unis wie Bielefeld können den Studenten bei mehrfacher Täuschung auch für bis zu vier Semestern suspendieren.» Nach den Plagiats-Fällen von Silvana Koch-Mehrin und Karl-Theodor zu Guttenberg würden die Strafen in Zukunft noch strenger werden, vermutet Sattler. Er rät daher jedem Studenten, alles was man übernimmt mit Anführungszeichen und Quellen zu kennzeichnen. Zitieren diskreditiere nicht die eigene intellektuelle Leistung, sondern zeige, dass man wissenschaftlich arbeiten könne.
Ab wann Studenten sich in einer Grauzone bewegen, sei schwer zu sagen. «Es gibt keinen eindeutigen Schwellenwert ab dem man sagen kann, das ist jetzt ein Plagiat», erklärte Sattler. Mehr als zwei Absätze mit kopiertem Inhalt dürften aber schon schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Der Deutsche Hochschulverband sehe sogar schon sechs gleiche Wörter in einem Satz als Plagiat an.
Quelle: ntv.de, dpa