Wirtschaft

Dem "E-Fan" gehört die Zukunft Airbus stellt Elektroflieger vor

"E-Fan": Der Zweisitzer fliegt bis zu 220 Stundenkilometer schnell.

"E-Fan": Der Zweisitzer fliegt bis zu 220 Stundenkilometer schnell.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nicht nur die Automobilindustrie entdeckt das Thema E-Mobilität. Auch die Flugzeugbauer tüfteln an Hybrid- und Elektroantrieben. Airbus zeigt, wie die Zukunft am Himmel aussehen könnte.

Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus will kleinere Regionalflugzeuge mit Hybrid-Antrieb entwickeln. Ziel sei eine Maschine mit 70 bis 90 Sitzen, die "voll elektrisch" starte und lande, sagte Technikchef Jean Botti. "Das wird uns jetzt die nächsten 15 bis 20 Jahre beschäftigen."

Airbus Group
Airbus 48,60

Es gehe nicht darum, größere Flugzeuge elektrisch anzutreiben oder zu ersetzen. Airbus habe heute Maschinen mit "150 Sitzen plus" im Angebot. Künftig könne  man mit kleineren Hybridversionen, also Flugzeugen mit einer Kombination aus konventionellem und elektrischem Antrieb, einen neuen Markt erschließen.

"E-Fan" nur der Anfang

"E-Fan" ist für Airbus erst der Anfang beim Thema Hybrid- und Elektroantrieb.

"E-Fan" ist für Airbus erst der Anfang beim Thema Hybrid- und Elektroantrieb.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Wir wollen überhaupt keine Schadstoffemissionen mehr haben und überhaupt keinen Lärmpegel mehr", sagte Botti. Der Konzern habe bereits vor sechs Jahren mit dem Bau eines kleinen elektrischen Flugzeugs begonnen, das seither weiter entwickelt werde. Im Moment fliege die "E-Fan" genannte Maschine 35 Minuten im Batteriebetrieb, Ziel sei eine Stunde. Danach soll eine Version mit drei Stunden Flugzeit entwickelt werden.

Ein Problem seien die schweren Lithium-Polymer-Akkus. "Das bereitet uns Kopfschmerzen", räumte Botti ein. Airbus schaue sich Elektroautos an, "um von ihnen etwas zu lernen". Er selbst habe vor mehr als 20 Jahren bei General Motors an der Entwicklung erster batteriebetriebener Fahrzeuge mitgearbeitet und wisse daher, dass  es bis zur Marktreife lange dauern könne. Botti rechnet damit, dass die Produktion Ende 2017 laufen wird. Einen Prototypen für den Hybrid-Regionalflieger wünsche er sich für 2030.

Partner mit an Bord

Die Reichweite der "E-Fan" ist noch ausbaufähig.

Die Reichweite der "E-Fan" ist noch ausbaufähig.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der knapp sieben Meter lange zweisitzige "E-Fan" soll von 2017 an in einem neuen Werk am Flughafen der südfranzösischen Stadt Bordeaux gebaut und unter anderem zum Training oder Kunstflug genutzt werden können. Eine Maschine mit vier Plätzen ist in Planung.

Seinen Jungfernflug hatte das bis zu 220 Stundenkilometern schnelle Elektroflugzeug nach Angaben von Airbus bereits am 11. März. In Deutschland soll der "E-Fan" im Mai bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin präsentiert werden.

Wie hoch die Investitionen für die Elektro- und Hybridmaschinen sind, ließ der Technikvorstand offen. Das Projekt werde unter anderem von der französischen Regierung unterstützt. Mehrere Partner sollen mitarbeiten, auch mit Siemens lotet Airbus eine Kooperation aus.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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