2,8 Prozent mehr ab Dezember Bahn erhöht die Preise
25.09.2012, 11:43 Uhr
Die Preiserhöhung wird den Kunden nicht schmecken.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit dem Winter kommen die hohen Preise: Die Deutsche Bahn erhöht ihre Fahrpreise zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 2,8 Prozent und verweist auf die gestiegenen Strompreise. Auch die BahnCard wird teurer. Erst vor einem Jahr war die letzte Preiserhöhung heftig kritisiert worden.
Bahnfahren wird ab Dezember erneut teurer. Die Deutsche Bahn erhöht die Preise im Fern- und Regionalverkehr um durchschnittlich 2,8 Prozent, wie der Konzern in Berlin bekanntgab. Der höchste Preis für eine Strecke im ICE steigt von 135 auf 139 Euro (plus drei Prozent). Das betrifft etwa die Fahrt von Hamburg nach München. Auch die Bahncard werde zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2,4 Prozent teurer, hieß es.
Reservierungen sollen weiter vier Euro pro Platz koste, die Sparpreise ab 29 Euro im Fernverkehr bleiben ebenfalls. Unberührt von den Erhöhungen des Unternehmens sind die Tarife der Verkehrsverbünde, die diese eigenständig festlegen. Die Bahn begründete die Verteuerung wie in den vergangenen Jahren mit gestiegenen Energiekosten.
Diese hat die Bahn zumindest zuletzt gut verkraftet – die deutlich gestiegenen Spritpreise dürften dem Konzern mehr Kunden gebracht haben. Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete die Bahn einen Passagierrekord sowie einen Gewinnsprung im Fernverkehr. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 verdreifachte sich das Betriebsergebnis von IC und ICE und übertraf damit sogar bereits das Gesamtjahr 2011 deutlich. Als Grund nannte die Bahn hier unter anderem "Preismaßnahmen".
2011 hatte der Konzern die Tarife im Fernverkehr um knapp vier Prozent nach oben geschraubt und war dafür heftig kritisiert worden. Die Bahn hatte den Preissprung damit erklärt, dass der Konzern 2010 die Preise im Fernverkehr erstmals nicht erhöht hatte.
Noch im Frühjahr hatte Bahnchef Rüdiger Grube in einem Interview gesagt: "Mein Ziel ist es, möglichst ohne Preissteigerungen auszukommen." Allerdings räumte er ein: "Ich führe letztendlich ein Wirtschaftsunternehmen, und das müssen wir gut führen. Deshalb müssen wir unsere Kosten in Ordnung halten."
Missbrauch stärker ahnden
In Zukunft sollen die Besitzer der Bahncard 25 und 50 kostenlos mit Bussen und U-Bahnen nicht nur an ihrem Zielort, sondern auch am Startort fahren können. Darüber wird allerdings noch mit den anderen Unternehmen verhandelt. Die Bahncard würde dann um einen beziehungsweise zwei Euro teurer.
Gegen den Missbrauch von Monatskarten für bestimmte Strecken will die Bahn künftig stärker vorgehen. Mit diesen Fahrkarten kann ein Pendler am Samstag mehrere andere Reisende, etwa Familienmitglieder, mitnehmen. Das Angebot werde auf Strecken wie Berlin-Hamburg systematisch und kommerziell ausgenutzt, hieß es. Über das Internet suchten manche Kartenbesitzer Mitreisende und kassierten von ihnen Geld. Künftig darf der Besitzer der Monatskarte am Samstag nur noch einen Erwachsenen und bis zu drei Kinder mitnehmen.
Quelle: ntv.de, sla/rts/AFP