Wirtschaft

"Keiner verliert seinen Arbeitsplatz" Bahn in der Gewinnzone

Der Krise zum Trotz: Die Deutsche Bahn schreibt 2009 schwarze Zahlen. Nach Angaben von Konzernchef Rüdiger Grube wird es eine Ausschreibung für 300 neue ICE-Züge geben. Dabei werde verstärkt auf Qualität geachtet, betont er.

Rüdiger Grube kündigt Investitionen an.

Rüdiger Grube kündigt Investitionen an.

(Foto: AP)

Trotz der Wirtschaftskrise hat die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr Gewinne gemacht. "Im Geschäftsjahr 2009 schreibt die DB eine kräftige schwarze Zahl", sagte Bahnchef Rüdiger Grube dem Magazin "Focus". Das Betriebsergebnis liege deutlich über einer Milliarde Euro.

Allein das Sparprogramm "React 2009" habe das Konzernergebnis um 600 Millionen Euro verbessert. Auch im Güterverkehr, der im vergangenen Jahr um 22 Prozent einbrach, habe man den Tiefpunkt überwunden.

Vor diesem Hintergrund stellte Grube Milliardeninvestitionen für neue Züge in Aussicht. "Bei der Ausschreibung von 300 neuen ICE-Zügen im Wert von fünf bis sechs Milliarden Euro wird Qualität ein zentraler Punkt sein", versicherte der Bahnchef. Die Entscheidung für den Auftrag falle noch in diesem Sommer.

An dem zum Jahresende auslaufenden Beschäftigungsbündnis will Grube festhalten: "Der DB-Vorstand will den Beschäftigungspakt gerne verlängern." Der konzerninterne Arbeitsmarkt sei "ein hervorragendes Instrument." Gefährdete Mitarbeiter aus dem Güterverkehr könnten dank des Konjunkturprogramms von rund 1,4 Milliarden Euro für die Schiene künftig in der Infrastruktur arbeiten. "Bei der Deutschen Bahn verliert keiner seinen Arbeitsplatz, wir halten unsere gut ausgebildeten Beschäftigten", sagte Grube.

Massive Vorwürfe

(Foto: picture alliance / dpa)

Unterdessen ist der Konzern wegen des Einsatzes von osteuropäischen Billigkräften beim Winterdienst in die Kritik geraten. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" sind diese bei überlangen Arbeitszeiten mit Dumpinglöhnen abgespeist worden, weshalb gegen einen Subunternehmer der Bahn Strafanzeige gestellt wurde.

Ein Bahn-Sprecher bestätigte dem Blatt "wenige Einzelfälle" im Raum Berlin/Brandenburg. Dagegen sagte der Vorsitzende des gewerkschaftsnahen Vereins Mobifair, Karl-Heinz Zimmermann, es lägen "klare Hinweise vor, dass es nicht nur beim Winterdienst deutlich mehr Fälle von Lohndumping gibt als die Bahn zugibt".

Die Billigkräfte kamen dem Bericht zufolge bei der Reinigung von Waggons im Berliner Umland zum Einsatz und schippten auf Bahnhöfen Schnee. Ein Bahn-Sprecher wollte gegenüber dem Blatt keine Angaben zur Höhe des Verdiensts machen. Es habe aber "Verstöße gegen das Arbeitnehmer-Entsendegesetz und Arbeitsschutzbestimmungen gegeben".

Nach den "SZ"-Informationen trugen die Arbeiter auch nicht die vorgeschriebenen Sicherheitswesten. Da sie kein Deutsch sprachen sei fraglich, ob sie die vorgeschriebenen Sicherheitsbelehrungen erhalten hätten.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ/AFP

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