Wirtschaft

"Dreamliner" im Testflug Boeing droht herber Rückschlag

Boeings "Dreamliner" darf wieder fliegen - zunächst aber nur zu Testzwecken.

Boeings "Dreamliner" darf wieder fliegen - zunächst aber nur zu Testzwecken.

(Foto: dapd)

Der US-Flugzeugbauer Boeing sieht sich mit einer guten und einer schlechten Nachricht konfrontiert: Der "Dreamliner" darf nach dem kompletten Flugverbot zwar wieder abheben. Allerdings droht eine Flut von Schadenersatzklagen. Hintergrund sind mehrere Pannen und Notlandungen, die von defekten und zum Teil in Brand geratenen Batterien ausgelöst wurden.

Boeing
Boeing 227,18

Boeings Pannenflieger "Dreamliner" darf wieder fliegen - allerdings erst einmal nur zu Testflügen. Die US-Luftverkehrsbehörde FAA erteilte die entsprechende Erlaubnis. Hauptzweck der Flüge sei es, im Betrieb Daten zu Batterie und Elektronik des Flugzeugs zu sammeln, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von US-Transportminister Ray LaHood und FAA-Chef Michael Huerta. Für die Testflüge soll eine ganze Reihe von Restriktionen gelten. Wann sie aufgenommen werden können, war zunächst unklar.

Boeing hatte die Behörde um eine Sondergenehmigung für die Flüge gebeten, um eine mögliche Lösung für die Probleme zu testen. Seit 16. Januar sind alle 50 ausgelieferten "Dreamliner" auf Anordnung der Behörden am Boden. Grund sind defekte Batterien, die zum Teil in der Luft in Brand geraten waren. Die Ursache dafür ist noch ungeklärt.

Neue Batterien?

Die Nationale Behörde für Transportsicherheit NTSB ist in Zusammenarbeit mit dem Flugzeugbauer, dem japanischen Batteriehersteller GS Yuasa sowie anderen Behörden mit dem Fall beauftragt. Eine Vertreterin der Behörde sagte, möglicherweise sei für die Zukunft im Zusammenhang mit der Zulassung der Batterien ein umfangreicheres Prozedere nötig. "Die Annahmen, die zur Zertifizierung von Batterien zu Grunde gelegt wurden, müssen noch einmal überdacht werden", sagte Deborah Hersman, Direktoriumsmitglied der NTSB.

Sollten tatsächlich die Batterien ganz neu zertifiziert werden müssen, wäre das ein herber Schlag für Boeing. Der Prozess dürfte lange dauern. Für die Fluggesellschaften, die den "Dreamliner" derzeit nicht einsetzen können, gehen die Kosten schon jetzt in die Millionen. Boeing droht eine Flut von Schadenersatzklagen.

Von der Pannenserie sind vor allem japanische Airlines betroffen. ANA hat angekündigt, allein im März 1887 Flüge zu stornieren, wovon mehr als 25.000 Passagiere betroffen sind. Über die neuesten Pläne für die defekten Batterien habe Boeing noch keine Informationen bereitgestellt, teilte die Airline mit.

Derweil berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Branchen- und Regierungsvertreter, dass die 787 bestenfalls im März wieder eingesetzt werden könnten. Boeing wollte den Bericht nicht kommentieren. Der größte Dreamliner-Kunde, die japanische All Nippon Airways (ANA), erklärte, ihr lägen keine Informationen dieser Art vor.

Quelle: ntv.de, bad/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen