Wirtschaft

Jobkahlschlag trotz Gewinnsprung Cisco feuert 4000 Mitarbeiter

Der Netzwerkausrüster Cisco gibt Tausenden Mitarbeitern den Laufpass, obwohl die Gewinne sprudeln.

Der Netzwerkausrüster Cisco gibt Tausenden Mitarbeitern den Laufpass, obwohl die Gewinne sprudeln.

(Foto: REUTERS)

Um fast ein Fünftel legt der Gewinn bei Cisco zu. Trotzdem müssen beim weltweit größten Netzwerkausrüster 4000 Menschen ihren Hut nehmen. An der Börse stößt das Jobmanöver von Konzernchef Chambers auf Unverständnis.

Trotz eines beachtlichen Gewinnzuwachses müssen die Mitarbeiter beim weltgrößten Netzwerk-Ausrüster Cisco um ihre Jobs bangen. Das Management des US-Konzerns streicht 4000 Stellen und damit 5 Prozent aller Arbeitsplätze. Das kündigte Cisco in einer Telefonkonferenz mit Analysten an.

Konzernchef John Chambers begründete den Schritt nach Angaben des "Wall Street Journal" mit einer zu langsamen wirtschaftlichen Erholung und der Notwendigkeit, das Unternehmen durch kleinere Teams wendiger zu machen. Die Aktie fiel nachbörslich um annähernd 10 Prozent.

Nur eine Stunde zuvor hatte Chambers bei der Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen ein neuerliches Rekordgeschäft vermeldet. Der Umsatz im vierten Geschäftsquartal (bis Ende Juli) war um 6 Prozent auf 12,4 Mrd. US-Dollar (9,4 Mrd Euro) gestiegen und der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 18 Prozent auf unterm Strich 2,3 Mrd. US-Dollar.

Chambers trimmt Cisco auf Gewinn

Cisco stellt Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Die Technik der Kalifornier steckt in den meisten Firmen-Netzwerken und sorgt dafür, dass das Internet läuft. Ohne die Technik liefe im Netz kaum etwas. Der Konzern profitiert von der wachsenden Bedeutung von Cloud-Diensten, also der Auslagerung von Daten und Programmen auf große Rechner im Internet. Auch die steigende Verbreitung vom Smartphones und Tablet-Computern kommt Cisco zugute.

Chambers hatte erst vor zwei Jahren einen Konzernumbau angestoßen, dem Tausende Mitarbeiter zum Opfer fielen. Er senkte die Kosten und trennte sich von unprofitablen Sparten. So stellte er die gefloppten Flip-Videokameras ein, gab das Werk im mexikanischen Juarez an den asiatischen Auftragsfertiger Foxconn ab und verkaufte die Heimanwender-Tochter Linksys an den Computerzubehör-Spezialisten Belkin.

Quelle: ntv.de, dpa

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