Wirtschaft

Neue Batterien, neuer Milliardenauftrag Der "Dreamliner" fliegt wieder

Die Boings 787 - bald wieder in der Luft?

Die Boings 787 - bald wieder in der Luft?

(Foto: REUTERS)

Batterie-Fehlfunktionen, Brände an Bord: Die Flugerlaubnis für den "Dreamliner" ist weg. Boeing arbeitet fieberhaft an einer Lösung, auch um sein Image zu retten. Nun darf der Airbus-Konkurrent seinen Prestigeflieger wieder abheben lassen - zu ersten Testflügen. Nicht alle Kunden sind mit diesem Schritt zufrieden.

Nach der Pannenserie bei der Boeing 787, dem "Dreamliner", erlaubt die US-Luftverkehrsbe hörde FAA dem Flugzeugbauer erste Testflüge. Die Federal Aviation Administration genehmigte den Antrag des Airbus -Rivalen, auf diese Weise ein neu ausgelegtes Batteriesystem zu überprüfen. Damit kommt Boeing seinem Ziel einen Schritt näher, die als Prestigeprojekt des US-Konzerns geltenden "Dreamliner" wieder in Betrieb nehmen zu lassen.

Aber: "Das Flugzeug darf nicht eher wieder in den Dienst gehen, bis wir davon überzeugt sind, dass das neue Design die Sicherheit der Maschine und seiner Passagiere gewährleistet", erklärte Verkehrsminister Ray LaHood in Washington. Die Sicherheit der Passagiere und der Crew habe oberste Priorität, versicherte auch Boeing-Chef Jim McNerney.

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Vor allem die Gefahr interner Kurzschlüsse in den Batterien soll mit einer veränderten Konstruktion minimiert werden. Ein solcher Kurzschluss hatte nach den vorläufigen Ermittlungen der US-Sicherheitsbehörde NTSB zu einem Feuer in einem am Boden stehenden "Dreamliner" in Boston geführt. Als eine weitere Maschine kurz darauf wegen einer schmorenden Batterie in Japan notlanden musste, verhängten die Flugaufseher ein weltweites Startverbot.

Neben Veränderungen an der eigentlichen Batterie sollen weitere Umbauten dafür sorgen, dass bei einer Überhitzung umliegende Systeme oder Menschen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Beim notgelandeten «Dreamliner» war Rauch in die Kabine eingedrungen; bei dem Flieger in Boston waren die Passagiere schon von Bord gegangen.

50 Flieger am Boden

Ein Brand in der Batterie könne dank eines speziellen Gehäuses erst gar nicht mehr entstehen, erklärte Boeings Verkehrsflugzeug-Chef Ray Conner. Details dazu will der Hersteller in den kommenden Tagen bekanntgeben.

Zunächst einmal sollen die Lösungen unter den Augen der FAA-Inspektoren ausgiebig getestet werden. Erst dann wird die Flugaufsicht entscheiden, ob das Startverbot aufgehoben wird. FAA-Chef Michael Huerta zeigte sich aber gewiss, dass Boeings Vorschläge die Probleme beseitigen. Momentan hängen 50 bislang ausgelieferte "Dreamliner" am Boden fest.

Kunden sind uneins

Die Boeing-Kunden feiern derweil die FAA-Genehmigung als ersten entscheidenden Schritt zum Neustart der 787. Aber auch kritische Stimmen sind zu vernehmen. So erwartet Philip Scruggs vom größten "Dreamliner"-Kunden International Lease Finance Corp Lieferverzögerungen. Wahrscheinlich werde sein Unternehmen die erste 787 erst im Sommer statt wie geplant im April an die norwegische Air Shuttle übergeben können.

Milliardenauftrag aus Irland?

Boeing kann zudem auf einen Riesen-Auftrag von der irischen Fluggesellschaft Ryanair hoffen. Die Airline steht nach Angaben von Insidern kurz vor der Bekanntgabe eines Riesen-Auftrags an Boeing. Wie mit der Situation vertraute Personen berichteten, geht es um eine Bestellung von etwa 170 Maschinen des Typs 737 mit einem Listenpreis von 15 Mrd. Dollar.

Zuvor hatte bereits der "Irish Independent" von der bevorstehenden Veröffentlichung des Auftrags berichtet. Ryanair hatte im Januar angekündigt, wahrscheinlich noch 2013 eine große Zahl Boeing-Maschinen zu bestellen.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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