Wirtschaft

Lebensmittel-Skandal von 2013 Europol schnappt Pferdefleisch-Betrüger

Pferdefleisch wurde 2013 auch in Tiefkühl-Lasagne gefunden.

Pferdefleisch wurde 2013 auch in Tiefkühl-Lasagne gefunden.

(Foto: dapd)

Die Hintermänner eines der größten Fleischskandale der vergangenen Jahre sind womöglich geschnappt. Ermittler nehmen fast 70 Personen fest, die billiges Pferdefleisch als teures Rindfleisch verkauft haben sollen.

Europäische Ermittler haben einen internationalen Ring von Fleischbetrügern zerschlagen und insgesamt 66 Verdächtige festgenommen. Die Bande soll für den großen europäischen Pferdefleisch-Skandal von 2013 verantwortlich sein, teilte Europol mit. Sie soll billiges Pferdefleisch als teures Rindfleisch deklariert und verkauft haben. Das Fleisch war nicht für menschlichen Verzehr geeignet und zum Teil mit Medikamenten behandelt.

Der Kopf der Bande soll ein niederländischer Fleischhändler sein, wie Europol mitteilte. Er wurde in Belgien festgenommen. Den Verdächtigen wird unter anderem Betrug, Dokumentenfälschung und Verbrechen gegen die Gesundheit der Bevölkerung vorgeworfen.

Der Skandal war vor gut vier Jahren ans Licht gekommen, als in Irland Pferdefleisch in Hamburgern entdeckt worden war. Danach wurde auch in anderen europäischen Ländern Pferdefleisch in Mahlzeiten gefunden, obwohl auf deren Etiketten die Angabe "reines Rindfleisch" stand. Deutschland war ebenfalls betroffen, hier wurde etwa Tiefkühl-Lasagne mit Anteilen von Pferdefleisch zurückgerufen.

Acht Länder an Operation beteiligt

Im Sommer 2016 hatten die spanischen Umweltbehörden Unregelmäßigkeiten beim Handel mit Pferdefleisch festgestellt. Fleisch war falsch ausgezeichnet und exportiert worden. Die Ermittler kamen dem niederländischen Großhändler auf die Spur, der das betrügerische Netzwerk aus Calpe in Alicante leitete, wie Europol mitteilte.

An der Operation unter Leitung der spanischen Polizei waren Ermittler in acht Ländern beteiligt. Es seien auch mehrere Bankkonten, Immobilien und Luxusautos beschlagnahmt worden, heißt es.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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