Reaktion auf Selbstmorde Foxconn zahlt mehr
28.05.2010, 16:25 UhrDer weltgrößten Elektronik-Hersteller Foxconn will nach der Selbstmordserie unter seinen Mitarbeitern die Löhne um 20 Prozent erhöhen. Ein Sprecher in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh sagte allerdings nicht, ab wann die 800.000 Beschäftigten mehr in der Lohntüte haben werden.
Das taiwanesische Unternehmen zahlt in seinem Werk im südchinesischen Shenzhen, wo die Selbstmorde passierten, nur den vorgeschriebenen Mindestlohn von 900 Yuan (derzeit 106 Euro) im Monat.
Seit Jahresanfang haben sich in dem Werk zehn Mitarbeiter selbst umgebracht und drei weitere einen Selbstmord versucht. Die Selbstmorde haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen, die niedrigen Löhne und auch den als "militärisch" beschriebenen Managementstil bei Foxconn ausgelöst. Weltkonzerne wie Apple, Hewlett-Packard, Dell, Motorola, Nokia und Nintendo, die bei dem Unternehmen fertigen lassen, haben eigene Ermittlungen eingeleitet.
Chinesische Experten wiesen als mögliche Ursachen für die Selbstmorde auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler Wanderarbeiter wegen der schlechten Bezahlung hin.
Quelle: ntv.de, wne/dpa