Wirtschaft

Strato im Angebot Freenet verkauft weiter

Die Telekomfirma Freenet will sich nach dem Verkauf ihrer DSL-Sparte nun offenbar auch von ihrer Webhosting-Tochter Strato trennen

Freenet will sich offenbar von Strato trennen.

Freenet will sich offenbar von Strato trennen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Telekomfirma Freenet will sich nach dem Verkauf ihrer DSL-Sparte nun offenbar auch von ihrer Webhosting-Tochter Strato trennen. Der Verkauf solle 300 bis 400 Mio. Euro an Erlös bringen, hieß es. "Das ist in etwa die Größenordnung, die wir anstreben", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters eine "mit Kenntnissen über den Verkaufsprozess vertraute Person".

Auch die Tageszeitung "Die Welt" berichtete unter Berufung auf Unternehmenskreisen von einem anvisierten Erlös in dieser Größenordnung. "Mit dem Verkauf des DSL-Geschäfts haben sich diese Rahmenbedingungen geändert und unsere Position ist deutlich komfortabler geworden, so dass die Veräußerung anderer Geschäftsbereiche wahrscheinlicher wird", sagte Freenet-Chef Christoph Vilanek dem Blatt. Offizielle Beschlüsse dazu gebe es aber noch nicht.

Der Verkaufsprozess für Strato soll angeblich noch im Juni eingeleitet werden. Die Sparte, die Speicherplatz im Internet vermietet, beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Freenet hatte jüngst das Geschäft mit schnellen DSL-Internetanschlüssen für 123 Mio. Euro an ihren Großaktionär United Internet verkauft. Dieser signalisierte auch Interesse an Strato. "Wird das Geschäft auf dem Markt angeboten, schauen wir es uns natürlich auch an", zitierte die "Welt" einen Unternehmenssprecher.

An der Börse löste der bevorstehende Verkauf von Strato einen Kurssprung aus. Das Freenet-Papier schloss 9,4 Prozent im Plus bei 7,12 Euro und war damit größter Gewinner im Technologieindex TecDax.

Mit dem Verkaufserlös könnte Freenet nun den Debitel-Kauf teilweise finanzieren. Seit der Übernahme des Stuttgarter Rivalen nimmt das norddeutsche Unternehmen in der Vermittlung von Mobilfunkverträgen in Deutschland mit knapp 19 Mio. Kunden Rang drei nach der Deutschen Telekom und Vodafone ein.

Nachdem mit dem DSL-Verkauf der größte Teil des geplanten Konzernumbaus geschafft ist, kündigte der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Thoma seinen Rückzug von dem Amt zur Hauptversammlung am 7. Juli an. Der frühere Chef des Fernsehsenders RTL will dem Gremium künftig als einfaches Mitglied angehören. Zu seinem Nachfolger soll der Fondsmanager Thorsten Kraemer gewählt werden, der dem Aufsichtsrat seit 2007 angehört und als ausgewiesener Telekom-Experte gilt.

Quelle: ntv.de, rts

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