Kurssturz in New York Internet-Aktien rauschen in die Tiefe
07.05.2014, 10:27 Uhr
Erst bricht der Kurs von Twitter ein, dann gehen weitere Internet-Aktien in New York auf Talfahrt. Damit lösen sich Milliarden Dollar in Luft auf. Und Börsianer hoffen, dass die tiefroten Vorzeichen bloß nicht die Regel werden.
An den US-Börsen stoßen nicht alle Internet-Unternehmen auf Begeisterung. Im Gegenteil. Diese Erfahrung machen nicht nur die leidgeprüften Aktionäre von Twitter, auch andere Papiere rutschen ab.
Twitter verloren alleine am Dienstag knapp 18 Prozent an Wert - auf einen Schlag waren damit vier Milliarden Dollar Unternehmenswert verschwunden. Mit 31,85 Dollar kostet die Aktie nun weniger als zum Börsengang im November vergangenen Jahres. Nachbörslich rutschte der Kurs weiter ab.
Twitter hatte seine Aktien für 26 Dollar das Stück verkauft. Der Kurs kletterte sofort nach dem Handelsstart und erreichte am zweiten Weihnachtstag einen Höchststand bei 73 Dollar. Seitdem geht es abwärts. Erst in der vergangenen Woche hatte die Aktie nach der Präsentation des Geschäftsberichts für das erste Quartal kräftig eingebüßt.
Grund für den neuesten Kurseinbruch sind Aktienverkäufe von Alteigentümern. Für frühe Investoren und Mitarbeiter lief eine Haltefrist ab, sie durften ihre Anteilsscheine verkaufen. Und das taten sie offenbar zahlreich. Im regulären Handel an der New Yorker Börse wechselten zehnmal so viele Twitter-Aktien den Besitzer wie an einem durchschnittlichen Tag.
Hohe Erwartungen
Doch nicht nur Twitter-Aktionäre schoben Frust, auch andere Investoren mussten heftige Kursverluste verkraften. So verloren TripAdvisor nach Börsenschluss 17 Prozent, nachdem das Online-Reiseportal Zahlen für das erste Quartal verkündet hatte. Der Gewinn lag im Rahmen der Erwartungen, und der Umsatz fiel mit 281 Millionen Dollar nur etwas geringer aus als von Analysten vorhergesagt.
Das gleiche Schicksal traf mit Zulily eine Einkaufs-Seite, die sich an Mütter wendet. Das Unternehmen berichtete von einem Verlust von 2 Cent pro Aktie, während Analysten eine schwarze Null erwartet hatten. Die Papiere verloren nachbörslich 19 Prozent, obwohl die Verkäufe um 87 Prozent zugelegt hatten.
Und warum die starken Kursverluste? Analysten verweisen darauf, dass es sich bei vielen dieser Werte vor allem um kurzfristige Investitionen dreht. Sollten hochbewerteten Internet-Firmen die Erwartungen der Börse verfehlen, müssten sich Anleger deshalb warm anziehen.
Quelle: ntv.de, jga/dpa