Wirtschaft

Schreckgespenst Deflation Japan rutscht ab

Die Verbraucherpreise in Japan sind im Juni auf Jahressicht weiter in Rekordtempo gefallen. In Tokio rechnet die Notenbank nicht mit einer schnellen Wende.

Was für Verbraucher zunächst erfreulich wirken mag, trifft sie am Ende härter als die Unternehmen.

Was für Verbraucher zunächst erfreulich wirken mag, trifft sie am Ende härter als die Unternehmen.

(Foto: REUTERS)

Beschleunigt durch die sinkende Nachfrage gaben sie um 1,7 Prozent nach, wie die japanischen Statistiker mitteilten. Es war der vierte Rückgang in Folge, vor allem begründet im Preisverfall bei Energie. Aber auch die zunehmende Arbeitslosigkeit und Konsumzurückhaltung trugen dazu bei. Damit rutscht Japan immer stärker in eine Deflation ab.

Im Vormonat hatten die Verbraucherpreise auf Jahressicht bereits um 1,1 Prozent nachgegeben. Die japanische Notenbank geht davon aus, dass die Preise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zwei Jahre lang fallen werden.

Sie versucht die Wirtschaft mit eine Nullzinspolitik und dem Kauf von Staatsanleihen zu stimulieren. Japan litt in den 90er Jahren nach dem Platzen der Immobilienblase unter einer schweren Deflation, bei der die Preise auf breiter Front fielen und die Wirtschaft bremsten.

Immer mehr ohne Job

Die Zahl der Arbeitslosen in Japan ist im Juni auf ein Sechs-Jahres-Hoch gestiegen. Wie die Regierung in Tokio mitteilte, betrug die Arbeitslosenquote im vergangenen Monat 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Arbeitslosen um 830.000 oder 31,3 Prozent.

1,21 Mio. Menschen verloren im Juni ihren Job, 620.000 mehr als in dem Monat ein Jahr zuvor. Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise würden die japanischen Unternehmen weiterhin versuchen, Personalkosten einzusparen, hieß es.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen