China-Anleihe aus Deutschland KfW begibt Dim-Sum-Bond
09.05.2012, 19:00 Uhr
"Dim Sum" sind kleine Teigtaschen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Vor anderthalb Jahren stimmt Chinas Führung der Einführung sogenannter Dim-Sum-Bonds zu. Westliche Unternehmen können sich durch deren Ausgabe Mittel besorgen, um beispielsweise ohne Wechselkursrisiken in China zu investieren. Nach einzelnen deutschen Firmen nutzt nun erstmals auch eine Bank dieses Instrument, eine deutsche Staatsbank.
Die Förderbank KfW hat als erstes deutsches Geldhaus eine Anleihe in chinesischer Währung begeben. Die Staatsbank habe mit dem sogenannten Dim-Sum-Bond über 1 Mrd. Yuan (122 Mio. Euro) eingesammelt, teilte die KfW mit. "Diese Emission ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Refinanzierung der KfW und erschließt uns einen zukunftsträchtigen Markt", sagte Kapitalmarkt-Vorstand Günther Bräunig. Die Staatsbank sammelt pro Jahr rund 80 Mrd. Euro an den internationalen Kapitalmärkten ein und will durch die China-Anleihe ihre Refinanzierungsbasis verbreitern.
Experten gehen davon aus, dass das neue Marktsegment, das erst vor anderthalb Jahren mit Zustimmung der Führung in Peking eingeführt wurde, in den nächsten Jahren weiter stark wachsen wird. Westliche Unternehmen können sich durch die Ausgabe von Dim-Sum-Bonds Mittel besorgen, um ohne Wechselkursrisiken in China zu investieren und neue Investoren zu finden. Bisher haben in Deutschland nur Industrieunternehmen wie für Bosch Siemens Hausgeräte oder Lanxess Gebrauch von diesem Instrument gemacht.
Einnahmen sichern Währungsrisiken ab
Die KfW rechnet mit einer weiteren Öffnung des Marktes und einem zunehmenden Interesse von Investoren an Anleihen in der chinesischen Währung Renminbi, deren Haupteinheit der Yuan ist. Die Staatsbank hatte bereits in den 80er Jahren damit begonnen, ihr Angebot an Anleihen in Fremdwährungen aufzubauen und dies in der Folgezeit erweitert. Mittlerweile bietet sie Investoren Anleihen in mehr als 20 Währungen an.
Seine erste China-Anleihe platzierte die KfW nun in Hongkong, dem größten Marktplatz für Dim-Sum-Bonds. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird mit zwei Prozent verzinst. Betreut wurde die Emission von der britischen Großbank HSBC, die zu den führenden Instituten im Dim-Sum-Handel zählt. Die KfW nutzt die Einnahmen, um Währungsrisiken abzusichern.
Quelle: ntv.de, rts