"Potenzielles Missbrauchsfeld" Merkel hat Werkverträge auf dem Radar
25.11.2013, 12:24 Uhr
Angela Merkel kommt mit ihrer Rede bei der IG Metall gut an.
(Foto: REUTERS)
Bei den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD soll Positives für die Arbeitnehmer rauskommen. Das verspricht Kanzlerin Merkel bei einem Auftritt bei IG Metall. So solle sich der Leiharbeit und dem Mindestlohn gewidmet werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim außerordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt/Main positive Ergebnisse für Arbeitnehmer im Koalitionsvertrag angekündigt. Unter dem Beifall der Delegierten bezeichnete die CDU-Politikerin Werkverträge als neues "potenzielles Missbrauchsfeld". In den Koalitionsverhandlungen werde man Regelungen dazu "sicher vereinbaren". Ebenso werde die Leiharbeit weiter mit Blick auf Dauer und Gleichbezahlung geregelt.
Über Modalitäten zur Einführung des gesetzlichen Mindestlohns müsse hingegen noch gesprochen werden, sagte Merkel. Sie sorge sich, dass bei einer einheitlichen Höhe von 8,50 Euro Arbeitsplätze verloren gehen könnten. In Rentenfragen müsse darauf geachtet werden, die junge Generation nicht zu sehr zu belasten.
Wetzel führt IG Metall
Zuvor hatte die Gewerkschafter ihren neuen Chef b estimmt. Detlef Wetzel wurde zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Vize erhielt mit 75,5 Prozent Zustimmung das schwächste Ergebnis seit der Wahl von Jürgen Peters, der 2003 auf nur 66 Prozent Zustimmung gekommen war. Der 60-jährige Wetzel folgt Berthold Huber, der sein Amt an der Spitze der größten deutschen Einzelgewerkschaft zwei Jahre vor der Zeit aufgegeben hat. Zum Zweiten Vorsitzenden wurde Jörg Hofmann mit ebenfalls schwachen 77,7 Prozent Zustimmung gewählt.
Der außerordentliche Gewerkschaftstag war eigens für den Führungswechsel einberufen worden. Wetzels Amtszeit endet daher bereits in zwei Jahren, wenn die IG Metall zu ihrem nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag in Frankfurt zusammenkommt.
Huber hatte am Vortag eine positive Bilanz seiner sechsjährigen Amtszeit gezogen, die unter anderem von der Finanzkrise mit ihren verheerenden Auswirkungen geprägt war. "Die IG Metall hat in einem schwierigen Umfeld vieles erreicht und Gutes bewirkt", sagte der 63-Jährige. Manchmal sei es aber auch nur gelungen, gerade das Schlimmste zu verhindern.
Quelle: ntv.de, wne/dpa