Wirtschaft

Fast alle profitieren Neues Jahr bringt mehr Netto

Der Blick auf die nächste Gehaltsabrechnung könnte bei vielen Arbeitnehmern für ein kleines Lächeln sorgen, denn künftig haben sie etwas mehr Geld in der Tasche. Durchschnittsverdiener profitieren vor allem von sinkenden Beiträgen zur Rentenversicherung. Wohlhabende werden weniger stark entlastet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das neue Jahr beginnt für viele Arbeitnehmer mit einer positiven Überraschung: Ihr Nettoeinkommen erhöht sich etwas. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Sie beruft sich auf den Ökonomen Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin.

Dem Wissenschaftler zufolge profitieren die meisten Arbeitnehmer von Gesetzesänderungen. Hauptnutznießer seien Beschäftigte mit einem Jahresbruttolohn zwischen 24.000 und 66.000 Euro. Durchschnittsverdiener hätten jährlich bis zu 160 Euro mehr in der Tasche.

Die wichtigsten Änderungen des Jahres 2012 ergeben sich demzufolge in der gesetzlichen Rentenversicherung. Hier sinkt der Beitragssatz, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen in die Rentenkasse einzahlen, von insgesamt 19,9 auf 19,6 Prozent des Bruttogehalts. Allein das bringe einem Durchschnittsverdiener netto etwa 60 Euro mehr im Jahr.

Steuern sinken 2013

Gleichzeitig können die Beschäftigten einen größeren Teil ihrer Aufwendungen für die Altersvorsorge von der Steuer absetzen. Außerdem wird in diesem Januar zum ersten Mal die Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von 920 auf 1000 Euro regulär in der Gehaltsabrechnung berücksichtigt.

Für viele Bezieher mittlerer Einkommen werden die Änderungen zum Jahresbeginn sogar mehr einbringen als die für 2013 angekündigten Steuersenkungen, wie es weiter heißt. Diese werden die Bürger nach Hechtners Berechnungen im Durchschnitt um lediglich 76 Euro entlasten. Erst mit Inkrafttreten der zweiten Steuerreformstufe Anfang 2014 würden sich die Entlastungsbeträge merklich erhöhen.

Anders als bei Steuersenkungen üblich, profitieren Besser- und Spitzenverdiener von den Änderungen zum Jahreswechsel nicht mehr als die Bezieher kleiner und mittlerer Gehälter. Im Gegenteil: Für Wohlhabende beträgt der Vorteil nur maximal 65 Euro.

Für einzelne Bevölkerungsgruppen sind dem Bericht zufolge auch 2012 schon Erleichterungen möglich, die deutlich über 160 Euro hinausgehen und die in den Berechnungen des FU-Ökonomen noch nicht berücksichtigt seien: Wer etwa Kinder betreuen lasse, könne die Kosten dafür künftig von der Steuer absetzen, ohne dem Finanzamt erläutern zu müssen, ob die Betreuung - beispielsweise wegen Krankheit oder Berufstätigkeit - notwendig war.

Quelle: ntv.de, jga

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