Entlastung für Chinas Solar-Firmen Peking kappt die Mehrwertsteuer
30.09.2013, 08:35 Uhr
Reichlich ungenutzte Dachflächen: Das Häusermeer von Peking - an einem halbwegs klaren Sommerabend.
(Foto: REUTERS)
Es sind dramatische Folgen des rasanten Wachstums: Im Reich der Mitte gerät die eilig hochgepäppelte Solarindustrie ins Schlingern. Viele Unternehmen gelten als hoch verschuldet. Jetzt eilen die Wirtschaftslenker der Partei der Branche zu Hilfe.
China will die hoch verschuldeten Solarfirmen des Landes mit großzügigen Steuererleichterungen vor dem Absturz bewahren. Die Hersteller von Solaranlagen erhielten die Hälfte der Mehrwertsteuern erstattet, teilte das Finanzministerium in Peking mit. Erst Ende August hatte die nationale Entwicklungs- und Reformkommission umfangreiche Subventionen für Solarkraftwerke bereitgestellt.
Chinas Solarbranche leidet unter Überkapazitäten und einer hohen Verschuldung. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte die chinesische Gesellschaft für Erneuerbare Energie, wonach die zehn führenden Unternehmen der Branche mit bis zu 100 Milliarden Yuan (gut zwölf Milliarden Euro) verschuldet sind.
Staatlich geförderte Solar-Blase?
Die Regierung in Peking hat zwar angekündigt, die Konsolidierung in dem Sektor vorantreiben zu wollen. Doch zugleich genießen die Unternehmen besonders auf kommunaler Ebene Schutz, weil sie häufig wichtige Arbeitgeber vor Ort darstellen und damit für lokale Parteigrößen als wichtiger Garant für Stabilität und Zufriedenheit in der Bevölkerung gelten.
Erst in den vergangenen Monaten hatten die Europäische Union und China einen Streit über Dumping bei Solarmodulen beigelegt. China ist nach einer staatlich gesteuerten Aufholjagd mittlerweile der weltweit führende Produzent von Solarmodulen. Die starke Förderung durch staatliche Stellen hatte den Konkurrenzdruck auf internationaler Ebene enorm verschärft. In Europa und den USA waren daraufhin zahlreiche Unternehmen der jungen Branche in Schwierigkeiten geraten.
Quelle: ntv.de, mmo/rts