Deutscher Wirtschaftsfilmpreis in Berlin Rösler lädt ins Kino ein
27.08.2013, 16:14 Uhr
So sehen Sieger aus: Der Deutsche Wirtschaftsfilmpreis 2013 wird in 4 Kategorien vergeben.
(Foto: Quelle: BMWi / Foto: Andreas Kermann)
Wenn sich Minister Rösler im Kinosessel zurücklehnt und Popcorn nascht, dann ist es wieder soweit: Das Bundesministerium für Wirtschaft verleiht den "Wirtschaftsfilmpreis". Gleich doppelt Lorbeeren bekommt ein Enthüllungsfilm, der den US-Konzern Amazon unter Druck setzt.
Hunderte Filmfüchse strömen in das Kino "International" in Berlin. Unter ihnen auch der Gastgeber, Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler. Vorne in der ersten Reihe nimmt er Platz und macht es sich mit süßem Popcorn bequem. Doch wie das im Leben eines Ministers so ist, wird er gleich wieder gefordert.
Die Moderatorin des Abends, Judith Rakers, eröffnet die Preisverleihung und bittet Rösler, nach wenigen Minuten, zu sich auf die Bühne. Jetzt wird Rede und Antwort gestanden. "Welcher Film hat den Minister zuletzt ins Kino gelockt", will Rakers von ihm wissen. "Wolverine", erklärt Rösler und erntet dafür Applaus. Allerdings sei der Film eher mittelmäßig gewesen. Sein Lieblingsfilm sei "V wie Vendetta", ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2006.
Einer der ältesten deutschen Filmpreise
Rösler plaudert entspannt mit Rakers und fühlt sich sichtlich wohl in den nostalgischen Räumen des Kino "International". Das Prestigekino des Honecker-Staates ist mittlerweile 50 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Genau der richtige Ort, um einen der ältesten Filmpreise Deutschlands zu verleihen.

Filmemacher Peter Onneken hat mit seiner investigativen Recherche die Jury überzeugt.
(Foto: Quelle: BMWi / Foto: Andreas Kermann)
Bereits seit 1968 kürt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die besten Wirtschaftsfilme. Auch dieses Jahr hat eine unabhängige Jury aus 198 Einsendungen die Besten ausgewählt.
"Ich freue mich sehr, dass sich auch in diesem Jahr viele Bewerber mit hochkarätigen Beiträgen an unserem Wettbewerb beteiligt haben", so Rösler. "Die Filme zeigen eindrucksvoll, wie Wirtschaft ganz konkret funktioniert, welche Herausforderungen sie meistern muss und welche enormen Chancen sie für uns alle bietet".
Amazon-Doku räumt gleich zweimal ab
Sieger gab es an dem Abend gleich mehrere, einer jedoch konnte gleich zweimal absahen. Der Film "Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon" gewann zum einen den ersten Platz in der Kategorie "Filme über die Wirtschaft, Langfilme" und zum anderen den begehrten Titel "Bester Film des Wettbewerbs".
Die Autoren Peter Onneken und Diana Löbl können sich über 10.000 Euro Preisgeld und die begehrte Trophäe freuen. Die Dokumentation hatte, nach der Erstausstrahlung am 13. Februar, ein weltweites Medienecho ausgelöst. Sie berichtet über die schlechten Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern beim Online-Versandhändler Amazon.
In der Kategorie "Filme über die Wirtschaft, Kurzfilme" gewann "Plusminus: Schattenbanken". Der Film "Unsere Werte - Eine Weltreise" wurde in der Kategorie "Filme aus der Wirtschaft" ausgezeichnet und den Titel des besten Nachwuchsfilms gewann "Dreamers stay young" von Jungautor Nico Kreis. Der konnte sich ebenfalls über 10.000 Euro Preisgeld freuen und versprach, dass er das Geld nicht in Partys, sondern neue Filmprojekte investiere. Vielleicht war es für ihn also nicht der letzte Besuch beim deutschen Wirtschaftsfilmpreis.
Quelle: ntv.de