Wirtschaft

Bereich unter Druck Tetrapak stapelt tiefer

Es lief schon einmal besser für den Getränkekarton-Produzenten Tetrapak.

Es lief schon einmal besser für den Getränkekarton-Produzenten Tetrapak.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Getränkekarton-Hersteller Tetrapak bekommt das veränderte Konsumentenverhalten zu spüren. Mehr Mobilität und neue Geschmacksvorlieben drücken die verkäufe und damit de Umsatz. Dies bringt das Unternehmen unter Zugzwang.

Deutschland-Geschäftsführer Stephan Karl sieht Handlungsbedarf.

Deutschland-Geschäftsführer Stephan Karl sieht Handlungsbedarf.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Getränkekarton-Hersteller Tetrapak kämpft mit einem schrumpfenden Markt in Deutschland. Im vergangenen Jahr sanken die Erlöse hierzulande von 445 Millionen auf 407 Millionen Euro, wie Geschäftsführer Stephan Karl sagte. Die Zahl der hierzulande verkauften Verpackungen sank im Jahresvergleich von 4,6 Milliarden auf 4,3 Milliarden. "Der Bereich steht momentan sehr unter Druck."

Wenig Optimismus versprühte der Manager auch für das laufende Jahr: "Für den Geschäftsverlauf im Jahr 2014 müssen wir ganz realistisch sein: Wenn wir halten, was wir haben, dann sind wir sehr zufrieden." Für die sinkende Nachfrage machte Karl vor allem den Trend zu Plastikflaschen verantwortlich.

Hauptmärkte stagnieren

Zudem spürt Tetrapak beim Absatz auch das geänderte Konsumverhalten. "Heute wird viel unterwegs verzehrt. Das hat Einfluss auf die Verpackungen", sagte Karl. Auch gebe es eine wachsende Nachfrage nach aromatisierten Mineralwässern. "Das heißt, unsere Hauptmärkte Milch und Saft stagnieren, beziehungsweise sind rückläufig."

Tetrapak hatte im vergangenen Jahr auf die Entwicklung reagiert und sein Produktionswerk in Berlin geschlossen. Die Fertigungsanlagen aus Berlin sollen teilweise im Tetrapak-Werk im hessischen Limburg weiter genutzt werden. Dieser Standort soll nach dem Willen der Geschäftsführung nun industriell und personell ausgebaut werden. Einen weiteren Standort hat Tetrapak in Hochheim. Insgesamt gibt es noch 582 Beschäftigte, künftig soll deren Zahl wieder steigen.

Trend zu größeren Öffnungen

Der Getränkekarton-Hersteller will seine Position im Markt mit neuen Angeboten verteidigen. "Es gibt einen Trend zu größeren Öffnungen, die das Einschenken leicht machen", erklärte Karl. Gerade wenn sie unterwegs sind, sei für Verbraucher die problemlose Verschließbarkeit der Verpackungen wichtig, ein gutes Ausgießverhalten und - gerade bei Milch und Saft - ein guter Schutz des Inhalts. Auch die Form sei entscheidend.

Tetrapak hat zehn Produktfamilien im Sortiment. Werden alle Größen, Formen und Öffnungen gezählt, gibt es 7000 Packungsvarianten. Daneben gibt es Verarbeitungsanlagen wie Erhitzer, Filtrationsanlagen, Pumpen, Abfüllmaschinen und Umverpackungsanlagen.

Weltweit ist Tetrapak nach eigenen Angaben in 85 Ländern mit mehr als 23.000 Beschäftigten vertreten. Den Hauptsitz hat das Unternehmen in der Schweiz. 1951 begann der schwedische Konzern mit der Produktion von Milchverpackungen in Tetraederform. Die inzwischen weltweit bekannt Quaderform wurde 1963 erfunden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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