Wirtschaft

Krisenkredite für Banken Tokio spricht von Abwärtsdruck

Wenn es nicht gelingt, die Wirtschaft zu stabilisieren, drohen harte Konsequenzen am Arbeitsmarkt.

Wenn es nicht gelingt, die Wirtschaft zu stabilisieren, drohen harte Konsequenzen am Arbeitsmarkt.

(Foto: REUTERS)

Unter dem Eindruck der großen Katastrophe gibt die Zentralbank in Tokio die letzten Reste einer optimistischen Grundhaltung auf. Mit extra-günstigen Milliardenkrediten versucht die Bank of Japan, die Finanzbranche in der Krisenregion zu unterstützen. Der für den Yen maßgebliche Leitzins bleibt unverändert.

Wochen nach der Katastrophe wird es immer deutlicher: Japan wird auf Jahre an den Folgen zu kämpfen haben.

Wochen nach der Katastrophe wird es immer deutlicher: Japan wird auf Jahre an den Folgen zu kämpfen haben.

(Foto: REUTERS)

Die Bank von Japan stellt angesichts der Belastungen für die heimische Wirtschaft durch Beben und Tsunami Sonderkredite in Milliardenhöhe bereit. Den Banken im besonders betroffenen Nordosten des Landes solle mit umgerechnet 8,2 Mrd. Euro (eine Billion Yen) geholfen werden, teilte die japanische Zentralbank nach ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung mit. Die Notkredite mit einer Laufzeit von einem Jahr sollen zu einem Zinssatz von 0,1 Prozent bereitgestellt werden. Sie sollen den Banken in der Region ermöglichen, von der Krise betroffene Firmen mit frischem Geld zu versorgen.

Die wirtschaftliche Lage schätzte die Notenbank schlechter ein. "Die japanische Wirtschaft steht wegen des Erdbebens unter erheblichem Abwärtsdruck, vor allem die Produktion", erklärte die Zentralbank. Daran werde sich vorerst nichts ändern.

Den Leitzins ließ die Bank of Japan (BoJ) unverändert in der Spanne von null bis 0,1 Prozent und signalisierte zugleich ihre Bereitschaft, an der lockeren Geldpolitik angesichts der erschwerten Umstände nach den Naturkatastrophen festzuhalten. Die geldpolitische Entscheidung sei einstimmig gefallen, hieß es.

Japan befindet sich in der schlimmsten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, nachdem ein schweres Erdbeben und ein darauffolgender Tsunami am 11. März weite Teile des Nordostens verwüsteten. Die Schäden in Folge der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima sind zudem kaum abzuschätzen. Als erste Reaktion auf die Katastrophe hatte die Zentralbank vergangenen Monat den Banken bereits zusätzliche Liquidität bereitgestellt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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