Wirtschaft

Prognose konstantVermögensverwaltung treibt Allianz-Gewinn

15.05.2013, 10:48 Uhr
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(Foto: dapd)

Die endgültigen Zahlen für die einzelnen Geschäftsbereiche der Allianz belegen es: Der Jahresauftakt ist gelungen. Alle drei Sparten legen beim operativen Ergebnis zu - zwei davon sogar zweistellig. Von Euphorie ist die Allianz aber weit entfernt.

Die Allianz ist erfolgreich ins neue Geschäftsjahr gestartet. Der Konzern konnte insbesondere wieder von der guten Entwicklung in der Vermögensverwaltung profitieren. Zudem gab es kaum Naturkatastrophen oder ähnliche Großschadensereignisse, bei denen Europas größter Versicherer nach Prämieneinnahmen hätte einspringen müssen.

Selbst im Bereich Lebens- und Krankenversicherung, wo die Branche schwer unter den niedrigen Zinsen am Markt zu leiden hat, kann sich die Allianz SE im Vergleich zum Vorjahresquartal beim operativen Ergebnis um 3,6 Prozent auf 855 Mio. Euro verbessern.

Vermögensverwaltung hilft auf die Sprünge

In der Vermögensverwaltung schaffte der Münchener Dax-Konzern im ersten Quartal einen satten Gewinnsprung um fast 47 Prozent auf 900 Mio. Euro. Hier profitiert die Gesellschaft schon seit längerem davon, dass andere Unternehmen die Expertise von Europas größtem Versicherer nach Bruttoprämien nutzen, um ihr Geld anzulegen. Das sichert dem Münchener Unternehmen stetige Einkünfte.

Da im ersten Quartal außerdem wenig Großschäden auftraten, bei denen Allianz hätte zahlen müssen, sinkt auch die Schaden-Kosten-Quote. Während sie im Vorjahresquartal bei 96,2 Prozent lag, ist sie jetzt auf 94,3 Prozent gesunken. Allerdings steht den Versicherungsunternehmen die Hurrikan-Saison in den USA noch bevor. Sie startet am 1. Juni und geht bis Ende November. Im vergangenen Jahr hatte "Sandy" Ende Oktober die Ergebnisse der Versicherer noch ziemlich durcheinander gewirbelt. Die Schaden-Kosten-Quote gibt Aufschluss darüber, ob ein Unternehmen im Kernversicherungsgeschäft Geld verdient oder drauf zahlt.

All diese Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass die Allianz im ersten Quartal glänzend abschnitt. Bereits bei der Hauptversammlung in der vergangenen Woche hatte die Allianz die Eckdaten für das Quartal vorgelegt, dabei aber keine Details für die einzelnen Sparten genannt. Das operative Ergebnis kletterte um rund ein Fünftel auf 2,8 Mrd. Euro. Unter dem Strich ging es sogar mit 24 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro noch etwas stärker nach oben.

Prognose bleibt vorerst konstant

Der Umsatz erreichte im ersten Quartal 32 Mrd. Euro, verglichen mit rund 30 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Das ist der höchste Gesamtumsatz in der Geschichte der Allianz. Die Prognose für das Gesamtjahr hob die Allianz wegen der bestehenden Marktrisiken dennoch nicht an. Somit bleibt es bei der Erwartung eines operativen Gewinns von 9,2 Mrd. Euro plus/minus 500 Mio. Euro. Im ersten Quartal hat die Allianz davon bereits 2,8 Mrd. Euro eingefahren. Analysten rechnen damit, dass die Allianz die Prognose möglicherweise wie im Vorjahr im Jahresverlauf noch anheben könnte.

Der italienische Konkurrent Generali, der bereits Ende vergangener Woche Zahlen für das erste Quartal vorlegte, konnte unterm Strich einen Gewinnanstieg um 6 Prozent auf 603 Mio. Euro verzeichnet. Getragen wurde die Entwicklung vor allem vom Nicht-Leben-Geschäft.

Der Versicherungskonzern Talanx legt heute ebenfalls Zahlen für das erste Quartal vor. Konkurrent Zurich will am 16. Mai über das Auftaktquartal informieren.

Quelle: ntv.de, DJ/rts