"Katrina" wird teurerMünchener Rück sieht klarer
Der Rückversicherer rechnet durch den Hurrikan "Katrina" mit einer stärkeren Schadensbelastung als bislang angenommen. Analysten zufolge liegt die neue Schätzung aber am unteren Ende dessen, was nach den Schätzungen anderer Rückversicherer erwartet worden war.
Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück sieht sich durch den verheerenden Hurrikan "Katrina" stärker belastet als bislang angenommen. Auch der jüngste Wirbelsturm "Rita" trifft das Dax-Unternehmen erheblich.
Bei einem mittlerweile angenommenen versicherten Marktschaden von bis zu 30 Mrd. US-Dollar durch "Katrina" komme auf die Münchener eine Belastung von brutto rund 1,1 Mrd. Euro zu, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Nach Retrozessionen und Steuern ergebe sich ein Schaden von rund 500 Mio. Euro.
Ein noch höherer Gesamtschaden und damit auch eine noch höhere Belastung für die Münchener Rück könnten jedoch nicht ausgeschlossen werden. Sollte der gesamte versicherte Schaden auf 60 Mrd. US-Dollar klettern, ergebe sich vermutlich eine Bruttobelastung für die Münchener Rück von rund 1,3 Mrd. Euro. Die Nettobelastung läge dann bei knapp 650 Mio. Euro.
Bislang hatte die Münchener Rück durch "Katrina" mit einer Bruttobelastung von 400 Mio. Euro gerechnet. Der Hurrikan, einer der gewaltigsten aller Zeiten, hat unter anderem die US-Metropole New Orleans verwüstet.
Der Hurrikan "Rita", der am Wochenende über die Südküste der USA hinwegfegte, führt der Münchener Rück zufolge zu einem versicherten Marktschaden von fünf bis zehn Mrd. US-Dollar. Daraus ergebe sich ein Bruttoschaden für die Münchener Rück von bis zu 230 Mio. Euro und eine Nettobelastung von rund 150 Mio. Euro.
"Die bisherigen Naturereignisse kosten deutlich mehr als für die ersten neun Monate zu erwarten war", erklärte Konzernchef Nikolaus von Bomhard. "Dennoch sind wir weiterhin optimistisch, dass wir unser Ergebnisziel von zwölf Prozent Rendite auf das Eigenkapital erreichen." Das setze jedoch den erfolgreichen Verkauf der Münchener HVB - Deutschlands zweitgrößter Bank - an die italienische Unicredito noch in diesem Jahr voraus. Die Münchener Rück hält rund 18 Prozent der HVB-Aktien.
Dem Aktienkurs konnte die höhere Schätzung am Mittwoch nichts anhaben: Analysten zufolge liegt sie eher am unteren Ende dessen, was nach den Schätzungen anderer Rückversicherer erwartet worden war.