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Die Scheinchen hier kennt natürlich jeder: der Euro. So richtig geliebt wird er nicht.
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Was auch daran liegt, dass er wenig individuell ist. Zig Länder mussten sich einigen, wie er aussieht. Langweilig.
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Außerdem macht der Euro als Währung irgendwie auch Ärger. Denkt man zumindest, wenn von der Euro-Krise die Rede ist. Dabei ist es ja weniger eine Euro-, mehr eine Schuldenkrise.
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Dennoch: Viele kaufen Gold und legen es in den Schrank im Wohnzimmer. Oder aber: Sie wünschen sich die "gute alte Mark" zurück. Echt? Aber wie sah die nochmal aus?
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Wenn Sie sich an dieses Scheinchen erinnern können, sind Sie vor dem 20. Juni 1948 geboren.
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An diesem Tag gab es in West-Deutschland eine Währungsreform.
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Kurz: Die Deutsche Mark wurde dort Zahlungsmittel.
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Das kommerzielle Leben änderte sich in kürzester Zeit.
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Die erste Serie der Banknoten war stilistisch vom US-Dollar geprägt ...
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... und erinnerte damit optisch auch an ihn.
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Als Münze gab es nur den Pfennig, daher wurden auch Kleingeldscheine gedruckt.
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So richtig schön waren, betrachtet man die Scheine, erst die etwas höheren Werte.
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Ab dem Fünfer wurde es hübsch.
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Der Zehner war regelrecht bedeutungsschwanger: Er zeigte ein Symbolbild für Aufbau, Gerechtigkeit und Arbeit.
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Die Rückseite: naja.
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In der ersten D-Mark-Serie gab es eine weitere Besonderheit.
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Es gab nämlich zwei Arten Zwanziger: hier die Rückseite des ersten.
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Hier die Vorderseite des zweiten und ...
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... die Rückseite des zweiten.
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Und auch der Fünfziger war "doppelt".
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Hier die Rückseite des ersten.
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Und hier die Front des zweiten.
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Er war etwas breiter als der erste.
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Der Hunderter war rot - ...
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... und - im Vergleich zum Zwanziger und Fünfziger - wieder ein "Einzelstück".
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Nur kurze Zeit später wurde schon die zweite Serie der Deutschen Mark ausgegeben.
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Sie hatte die ersten ernst zu nehmenden Sicherheitsmerkmale.
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Der 5-DM- und der 50-DM-Schein hatten ein Wasserzeichen. Und der Fünfer hatte bereits einen Sicherheitsfaden.
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Der Zehner kam dem der ersten Serie optisch recht nahe.
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Gleiches galt für den Zwanziger.
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Auf der Rückseite war immer noch die Nähe zum Dollar erkennbar.
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Den Fünfziger zierte ein Werk Albrecht Dürers.
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Auf dem Hunderter war Jakob Muffel zu sehen, ebenfalls in Szene gesetzt von Dürer.
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"Ah ja", sagen jetzt die meisten.
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Und das mit Recht.
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Denn knapp 30 Jahre lang war die dritte Serie der D-Mark in den Geldbeuteln zu finden.
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Und zwar von 1960 bis zum Anfang der 90er.
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Die Kaufmannsfrau Elsbeth Tucher war auf dem Zwanziger zu sehen.
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Hinten drauf: eine Violine und eine Klarinette.
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Der Fünfziger zeigte ein Männerporträt nach einem Gemälde von Barthel Beham.
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Auf der Rückseite: das weltberühmte Holstentor in Lübeck.
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Der Kosmograph Sebastian Münster zierte den Hunderter, ...
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... der Bundesadler die Rückseite.
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Seltener im Geldbeutel fand sich der Fünfhunderter, auf dem vorn ein Männerporträt und ...
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... hinten die Burg Eltz zu sehen waren.
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Und dieser Mann hier, der Theologe Johannes Scheyring, war im Grunde kein gängiges Zahlungsmittel - außer in gehobenen Kreisen vielleicht.
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Der Otto-Normal-Verbraucher trug den Dom zu Limburg höchstens zum Autokauf bei sich.
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So richtig glücklich waren die Deutschen nicht, als 1989 die vierte Serie der D-Mark kam.
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Aber: Eine höhere Fälschungssicherheit musste her.
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Vorne auf dem Zehner: Mathematiker Carl Friedrich Gauß.
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Hinten: Ein Vizeheliotrop, erfunden von Gauß.
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Der Zwanziger zeigte Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.
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Hinten war eine Schreibfeder vor einer Buche zu sehen.
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Auf dem erneut prägnant braunen Fünfziger: der Architekt Balthasar Neumann.
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Hinten dann, ganz logisch, Teilansichten einiger seiner Gebäude.
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Der Hunderter wurde weiblich: Komponistin Clara Schumann kam zu Ehren, ...
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... hinten gab es einen Konzertflügel.
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Neu war der Zweihunderter mit dem Mediziner Paul Ehrlich darauf.
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Hinten zu sehen: ein Mikroskop.
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Der Fünfhunderter erinnerte an die Forscherin Maria Sibylla Merian.
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Seine Rückseite zeigt einen Löwenzahn mit Falter und Raupe - Merians Spezialgebiet.
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Vorne auf dem seltenen Tausender waren die Gebrüder Grimm zu sehen.
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Hinter ihnen: Das "Deutsche Wörterbuch" vor der Berliner Staatsbibliothek.
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Bevor jetzt geschimpft wird:...
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Natürlich gab es auch vor dem Mauerfall eine Mark in der DDR. Die letzte Serie, die Mark der DDR, galt vom 1. Januar 1968 bis zum 30. Juni 1990.
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Manche meinen, man konnte sie sich immer schon an den Hut stecken. Aber was war drauf zu sehen?
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Thomas Müntzer war auf dem Fünfer. Er führte den Bauernkrieg an.
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Auf der Rückseite: Landmaschinen im Einsatz.
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Vorne auf dem DDR-Zehner: Clara Zetkin, Frauenrechtlerin und Kommunistin.
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Dazu passend die Rückseite: Eine junge Ingenieurin fährt das AKW Rheinsberg.
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Der Zwanziger zeigt vorne Goethe, den wohl wichtigsten Autor aus deutschen Landen, ...
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... und hinten einen Haufen Schüler, die vermutlich gerade einen Text von ihm gelesen haben.
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Der Fünfziger ist bedruckt mit Friedrich Engels, ...
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... hinten ist eine große Industrieanlage zu sehen.
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Karl Marx, Erfinder des Kommunismus, durfte auf dem Hunderter Platz nehmen.
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Und hinten drauf der ganze Stolz der DDR: Der Pracht-Boulevard Unter den Linden mit dem Palast der Republik, dem Fernsehturm und dem Roten Rathaus.
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Nie in den Umlauf kamen der Zweihunderter und ...
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... der Fünfhunderter. Sie wurden gedruckt, um im Falle einer Besetzung der Bundesrepublik durch die DDR hohe Scheine parat zu haben. Ah ja. Das nannte man dann wohl real existierenden Optimismus.
Ungeliebter Euro So schön waren unsere Scheinchen
Am 14. Dezember 2001 zirkulieren in Frankreich und den Niederlanden die Probetütchen mit den ersten Euro-Münzen. Die gute alte Mark verschwindet wenig später, in Zeiten der Euro-Krise sehnt sich so mancher nach ihr zurück. Hier ein nostalgischer Blick auf unsere alte Währung.
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