Panorama

Cannabis-Legalisierung auf dem VormarschAlaska könnte bald Marihuana erlauben

09.01.2014, 18:04 Uhr
Alaska
Nach der Schlittenfahrt einen Joint? Um das zu ermöglichen, haben bereits Tausende Menschen in Alaska unterschrieben. (Foto: AP)

58 Prozent der US-Bürger sind für die Legalisierung von Cannabis. So erklärt es sich, dass immer mehr Staaten ihre Drogengesetze lockern. Nach Colorado und Washington könnte auch Alaska den Konsum von Marihuana erlauben.

In den USA deutet sich ein Domino-Effekt an: Immer mehr Bundesstaaten lockern ihre Drogenpolitik. Colorado und Washington haben es vorgemacht, jetzt mehren sich auch im nördlichsten Staat die Stimmen, die eine Legalisierung von Marihuana fordern.

Alaska könnte so der dritte Bundesstaat werden, in dem Menschen die Droge legal kaufen und konsumieren können. Eine Gruppe von Cannabis-Aktivisten sammelte dort deutlich mehr als die rund 30.000 benötigten Unterschriften, um die Abstimmung über ein entsprechendes Gesetz zu erwirken. Das berichtete CNN.

18 weitere Bundesstaaten und die Hauptstadt Washington erlauben bereits den Konsum zu medizinischen Zwecken. Falls sie scheitert, will die Gruppe in Alaska mit ihrem Vorhaben in sechs anderen Bundesstaaten einen neuen Anlauf unternehmen.

Alaska-Marijuana
Rund 46.000 Unterschriften wurden bereits in Anchorage (Alaska) gesammelt. (Foto: AP)

Für die Wirtschaft könnte die Freigabe einen belebenden Effekt haben: Nach der Legalisierung des Verkaufs von Cannabis zum Jahresbeginn im US-Bundesstaat Colorado stiegen die Aktienkurse mehrerer an der Produktion und der Vermarktung beteiligter Unternehmen. Colorado ist der erste Staat, in dem es erlaubt ist, das Rauschmittel auch in Coffeeshops zu verkaufen.

In New York zunächst ein Pilotprojekt

Auch der Bundesstaat New York plant eine Lockerung seiner strikten Marihuana-Gesetze. Schwer Kranken soll so eine Behandlung mit der Droge ermöglicht werden. Wie der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch verkündete, ist zunächst jedoch nur eine sehr eingeschränkte Freigabe von Marihuana über ein Pilotprojekt geplant. Die Droge solle vorerst nur von bis zu 20 Krankenhäusern verschrieben werden dürfen.

Forschungen hätten ergeben, dass Marihuana bei der "Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten" hilfreich sein könne, sagte Cuomo, der die Legalisierung von Marihuana bislang abgelehnt hatte.

Laut einer Umfrage vom Oktober befürworten 58 Prozent aller US-Bürger die Legalisierung von Cannabis. Der 56-jährige Cuomo gilt als einer der Anwärter für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten 2016 - genauso wie sein Kollege aus dem Nachbarstaat New Jersey. Der moderate Repubikaner Chris Christie hat den medizinischen Gebrauch von Marihuana bereits legalisiert. Zuvor hatte Uruguay hat als erstes Land weltweit den Anbau und Verkauf von Marihuana erlaubt.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP