Achillessehne beim Baden durchtrennt Alligator-Schildkröte verletzt Jungen
10.08.2013, 16:11 Uhr
Noch ist unklar, ob es sich bei dem gesuchten Tier um eine Schnapp- oder um eine Geierschildkröte (wie hier auf dem Foto zu sehen) handelt.
(Foto: dpa)
Die Bewohner im bayerischen Irsee sind auf der Jagd nach einer bissigen Schildkröte. Da das Tier bereits einen schwimmenden Jungen angegriffen hat, will der Bürgermeister der Gemeinde, sollte das Reptil nicht bald gefunden werden, zu drastischen Mitteln greifen.
In einem Badesee in der bayerischen Gemeinde Irsee hat eine Alligator-Schildkröte einen Jungen in den Fuß gebissen und ihm die Achillessehne durchtrennt. Nach dem Angriff vom vergangenen M ontag suchen Feuerwehr und Naturschutzbeauftragte nach dem bissigen Tier.
Der Oggenrieder Weiher im Ostallgäu sei seit Donnerstag gesperrt, teilte die Feuerwehr am Samstag mit und bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung "Augsburger Allgemeine". Unklar ist noch, ob es sich um eine Schnapp- oder um eine Geierschildkröte handelt.
Auf Nummer sicher gehen
Bürgermeister Andreas Lieb von der freien Wählervereinigung "Bürgerforum Irsee" will nun auf Nummer sicher gehen: Wenn die Schildkröte bis diesen Sonntagabend nicht gefunden sei, werde das Wasser des Badesees abgelassen. "Davor holen wir die Fische aus dem Weiher heraus und siedeln sie um. Und dann hoffen wir, dass wir die Schildkröte auf alle Fälle erwischen", sagte Lieb am Samstag. Am Weiher beobachte mittlerweile eine Gruppe von Schaulustigen das Spektakel.
Die bissigen Alligator-Schildkröten sind eigentlich in den USA beheimatet. Einfuhr, Verkauf und Nachzucht dieser Reptilien ist in Deutschland seit 1999 verboten. Trotzdem tauchen immer wieder auch in Bayern verschiedene gefährliche Schildkröten auf.
Aufgrund der Bissabdrücke am Fuß des Jungen dürfte das Tier in Irsee nach Schätzungen mindestens 40 Zentimeter groß und 14 Kilogramm schwer sein. Wie es in den Weiher kam, ist noch unklar. Vermutlich wurde es von seinem Besitzer ausgesetzt.
Fälle häufen sich
In den vergangenen Jahren sorgten gefährliche Reptilien immer wieder für Aufregung. Im Jahr 2008 verängstigte in München eine Schnappschildkröte eine Spaziergängerin. Bei Garmisch-Partenkirchen biss ein weiteres Exemplar einen 15-Jährigen in den Finger und erhielt daraufhin den Spitznamen "Schnappi".
Die Geierschildkröte "Eugen" löste 2002 als "Ungeheuer von Dornach" bei München ebenfalls ein Badeverbot aus. Und auch wegen des Kaimans Sammy wurde im Sommer 1994 ein Baggersee in Nordrhein-Westfalen gesperrt. Einen Spitznamen hat die Alligator-Schildkröte aus Irsee im Gegensatz zu ihren berüchtigten Vorgängern aber bislang noch nicht.
Quelle: ntv.de, dpa