Panorama

"Abscheuliche Tat" eines Familienvaters Amokfahrer tötet drei Menschen

Wie von Sinnen sei der Autofahrer in die Menschenmenge gefahren, hieß es.

Wie von Sinnen sei der Autofahrer in die Menschenmenge gefahren, hieß es.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie von Sinnen überfährt ein Autofahrer in Graz mit seinem Fahrzeug Passanten. Am Ende einer fünfminütigen "Wahnsinnstat" sind drei Menschen tot. Dutzende werden teils schwer verletzt. Der Verdächtige ergibt sich.

Bei der Amokfahrt eines Mannes mit einem Geländewagen in Graz sind drei Menschen ums Leben gekommen. 34 Menschen seien verletzt worden, teilte der Ministerpräsident der Steiermark, Hermann Schützenhöfer (ÖVP), mit. Sechs schweben noch in Lebensgefahr. Schützenhöfer sprach von einer abscheulichen Tat. Das Mitgefühl gehöre den Familien der Verstorbenen. Der 26-Jährige mutmaßliche Amokfahrer ist inzwischen in Polizeigewahrsam. Er habe sich selbst gestellt.

Psychiatrisches Gutachten erforderlich

Wie die Behörden mitteilten, handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen verheirateten Österreicher und Vater zweier Kinder. Zu den Beweggründen der Tat wollte Landespolizeidirektor Josef Klamminger keine Angaben machen. Es werde aber ein psychiatrisches Gutachten erstellt. Zugleich betonte er aber, dass es sich nicht um eine politische oder extremistische Aktion handele. "Es war die Aktion eines Einzeltäters." Der Mann ist als gewaltbereit bekannt und war unter anderem wegen häuslicher Gewalt seiner Wohnung verwiesen worden.

Der Mann habe wahllos auf seiner Fahrt durch die Innenstadt mehrere Menschen mit seinem Fahrzeug attackiert. Mehrmals versuchte der 26-Jährige gezielt, Passanten zu überfahren, wie Klamminger sagte. Zwischenzeitlich sei der Mann ausgestiegen und habe einen Mann und eine Frau mit einem Messer verletzt. Vor einer Polizeidirektion hat der 26-Jährige dann den Wagen - einen SUV - abgestellt und sich den Beamten in der Wache ergeben. Die "Wahnsinnstat dauerte etwa fünf Minuten".

Großeinsatz der Rettungskräfte

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), war zu dem Zeitpunkt auch in der Innenstadt unterwegs und wurde selbst zum Augenzeugen. "Der Lenker ist bewusst gegen Passanten gefahren, ich habe selber gesehen, wie eine Frau niedergefahren wurde", zitierte ihn die "Kleine Zeitung". Unter den Opfern sollen dem Blatt zufolge eine Frau und ein Siebenjähriger sein.

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Dutzende Kranken- und Notarztwagen sowie vier Rettungshubschrauber seien im Ort gewesen. Zudem hätten etliche Passanten helfend eingegriffen. "Wir haben alles aus der Region mobilisiert", sagte ein Sprecher des Roten Kreuzes Steiermark der Nachrichtenagentur APA. Die Innenstadt von Graz wurde großräumig abgesperrt. Der Straßenbahnverkehr wurde unterbrochen.

Quelle: ntv.de, jwu

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